Nokia hat seine vorläufige Bilanz (PDF) für das zweite Fiskalquartal 2013 vorgelegt. Wie im Vorjahr musste es erneut einen dreitstelligen Millionenverlust nach IFRS hinnehmen. Das operative Ergebnis belief sich auf minus 115 Millionen Euro, nach minus 824 Millionen im Vorjahreszeitraum. Unterm Strich steht ein Verlust pro Aktie von 0,06 Euro, nach einem Minus von 0,38 Euro im Vorjahr und von 0,07 Euro im Vorquartal.
Der Umsatz brach im Jahresvergleich um 24 Prozent auf 5,695 Milliarden Euro ein, gegenüber dem Vorquartal sank er um 3 Prozent. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem Umsatz von 6,4 Milliarden Euro gerechnet. Die Anleger reagierten enttäuscht auf das schwache Ergebnis: Die Nokia-Aktie verlor bis 15.30 Uhr rund 4 Prozent an Wert und dotiert mit unter 3 Euro. An der New Yorker Wall Street fiel das Papier zu Börsenbeginn um 3,22 Prozent auf 3,90 Dollar.
Insgesamt verkaufte Nokia von April bis Juni 61,1 Millionen Mobiltelefone, was einem Rückgang um 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr und von 1 Prozent gegenüber dem ersten Quartal entspricht. Der durchschnittliche Verkaufspreis pro Einheit (ASP) fiel gegenüber dem Vorquartal um 2 Euro auf nun 45 Euro (2012: 48 Euro). Immerhin setzten die Finnen mit 7,4 Millionen Smartphones 21 Prozent mehr Geräte dieser Klasse ab als im Vorquartal. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten sie aber auch hier ein Minus von 27 Prozent. Gleiches gilt für einfachere Mobiltelefone, deren Absatz gegenüber dem Vorquartal um 4 Prozent auf 53,7 Millionen Einheiten zurückging.
Gartner-Analysten Carolina Milanesi kommentierte, dass Nokia zwar Fortschritte mit seinen Lumia-Smartphones mache. Der sinkende durchschnittliche Verkaufspreis deute aber darauf hin, dass ihm ein echtes Flaggschiff-Produkt fehle. Bisher können sich die Finnen mit ihren Windows Phones nicht gegen Apples iPhone und die Android-Konkurrenz behaupten. Vielleicht ändert sich das mit dem vergangene Woche vorgestellten Lumia 1020.
Der Umsatz der Geräte- und Service-Sparte schrumpfte im Jahresvergleich um 32 Prozent auf 2,724 Milliarden Euro. Der operative Verlust des Kerngeschäfts verringerte sich nach IFRS von 473 auf 33 Millionen Euro. Das Netzwerk-Joint-Venture Nokia Siemens Networks verbuchte im zweiten Quartal bei 2,781 Milliarden Euro Umsatz (minus 17 Prozent gegenüber 2012) einen operativen Gewinn von 8 Millionen Euro (2012: minus 226 Millionen Euro).
Nokia-CEO Stephen Elop hob bei der Bilanzpräsentation das Billig-Smartphone Asha 501 mit Asha OS hervor, das zu den „Zeichen der Erholung“ bei den Mobiltelefonverkäufen beitrage. Gleichzeitig kündigte er aber an, dass sein Unternehmen „Maßnahmen ergreifen will, um das Produktangebot zu fokussieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern“. Das schließe auch die Streichung von bis zu 440 Stellen in der weltweiten Mobiltelefon-Abteilung ein. Einige betroffene Mitarbeiter sollen aber an anderer Stelle weitergeschäftigt werden.
[mit Material von Rich Trenholm, News.com]
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