Yahoo kauft für fast 1,2 Milliarden Dollar Aktien des Hedgefonds Third Point zurück. Statt jetzt 60 Millionen Yahoo-Aktien hält Third Point dann nur noch etwa 20 Millionen, was einem Anteil unter 2 Prozent entspricht. Die drei von Third Point gestellten Verwaltungsratsmiglieder sind zurückgetreten.
Third Point und sein CEO Daniel Loeb waren letztes Jahr bekannt geworden, als sie millionenweise Yahoo-Aktien aufkauften, um den Unternehmenskurs zu beeinflussen. Immer wieder fielen sie durch Kritik an der Führungsriege auf. Loeb war es auch, der auf einen Fehler im Lebenslauf des früheren Yahoo-CEOs Scott Thompson aufmerksam machte. Thompson hatte seinen Abschluss am Stonehill College nicht wie behauptet in Informatik, sondern in Betriebswirtschaft gemacht.
Thompson musste auch wegen dieser Affäre seinen Hut nehmen – und Loeb gewann an Einfluss auf Yahoo. Er soll später unter anderem die Auswahl von Marissa Mayer als CEO befürwortet haben.
Pro Aktie zahlt Yahoo in diesem Fall 29,11 Dollar – den Schlusskurs vom vergangenen Freitag ohne jeden Aufschlag. Loeb und seine zwei Kollegen Harry Wilson und Michael Wolf scheiden zum 31. Juli aus dem Verwaltungsrat aus. Mit Max Levchin bleibt nur noch ein Loeb-Vertrauter, für den sich seinerzeit aber auch andere Gremiumsmitglieder stark gemacht hatten.
Warum Loeb gerade jetzt aussteigt und Yahoos Angebot annimmt, bleibt unklar. Einer Stellungnahme zufolge glaubt er weiter an eine „glänzende Zukunft“ von Yahoo: Seit seinem Einstieg habe sich der Kurs fast verdoppelt. Mayer dankte Loeb; er und sein Team „haben geholfen, Yahoo für künftige Erfolge zu positionieren“.
[mit Material von Don Reisinger, News.com]
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