Cisco hat eine Übernahme angekündigt: Für das Sicherheitsunternehmen Sourcefire ist es bereit, rund 2,7 Milliarden Dollar auf den Tisch zu legen. Dies entspricht 76 Dollar je Aktie und somit einem Aufschlag von mehr als 20 Prozent auf den Schlusskurs vom Montag.
Die Führungsgremien beider Firmen haben der Transaktion bereits zugestimmt, weshalb Cisco hofft, die Fusion in der zweiten Jahreshälfte abschließen zu können. Das an der US-Ostküste ansässige Unternehmen Sourcefire entwickelt Cybersecurity-Lösungen für Anwendungen der nächsten Generation: Abgedeckt werden etwa Mobilzugriffe, aktuelle Cybercrime-Tendenzen und auch Schutz vor Datendiebstahl sowie -verlust.
Cisco füllt damit eine Lücke in seinem Angebot: Im Bereich Netzwerksicherheit hat es in den letzten Jahren Kunden an Wettbewerber wie Palo Alto Networks und Check Point verloren, die bei der Entwicklung komplexer Firewalls einen Vorsprung haben – schließlich müssen Firewalls heute mit Webanwendungen, Cloud-Computing und Social Media zurechtkommen.
Für Cisco kommentiert der Senior Vice President der Security Group, Christopher Young: „Eine feste Grenze von Netzwerken gibt es heute nicht mehr, und zunehmend gelingt es mit raffinierten Angriffen, traditionelle Sicherheitsprodukte aller Art zu umgehen. Unternehmen benötigen einen ständigen durchdachten Schutz vor Bedrohungen, der jede Phase eines ablaufenden Angriffs abdeckt. Wir glauben, dass unsere Kunden von der Übernahme von Sourcefire profitieren werden.“
Sourcefire wurde 2001 gegründet. Seine Zentrale liegt in Columbia (US-Bundesstaat Maryland), es verfügt aber über 650 Angestellte weltweit. Im letzten Fiskaljahr hatte es 223,1 Millionen Dollar Umsatz bei knapp 25 Millionen Dollar Gewinn gemeldet.
Neben Produkten für die Netzwerksicherheit und Appliances für Intrusion Prevention Systems (IPS) steht Sourcefire auch hinter dem Open-Source-Projekt Snort, einem quelloffenen IPS. Zudem hat es im August 2007 die Open-Source-Antiviren-Lösung ClamAV übernommen.
[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com, und Martin Schindler, silicon.de]
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