Interoperabilität: Google beschränkt sich auf Android und iOS

Googles Cross-Plattform-Strategie umfasst offenbar weder Windows Phone noch Blackberry 10. Das haben Bemerkungen seiner Manager während der Präsentation des HDMI-Streaming-Sticks Chromecast in der vergangenen Nacht gezeigt. Sie versprachen plattformübergreifende Kompatibilität – erwähnten aber nur Android und Apples iOS.

Ein Sprecher wies sogar explizit darauf hin, dass heutzutage doch „alle Haushalte“ über Android- oder Apple-Geräte verfügten. Entsprechend wird der USB-Stick Chromecast, der normale Fernseher in Verbindung mit einem Smartphone oder Tablet in internetfähige Smart-TVs verwandeln soll, außer Android nur iOS unterstützen.

Google kann sich die selektive Interoperabilität allerdings leisten: Es beherrscht aktuellen Zahlen von IDC zufolge mit Android fast 91 Prozent des weltweiten Smartphone-Markts, auch wenn das iPhone 5 das bis heute meistverkaufte Einzelgerät ist. In den App Stores Blackberry World und Windows Phone Marketplace vermissen die Nutzer schon länger bekannte Google-Apps wie Chrome und Maps.

Angesichts solcher Entscheidungen könnte sich der Markteintritt von Blackberry 10 in diesem Frühjahr als zu spät erweisen. Auch fällt auf, wie isoliert sowohl Blackberry als auch Microsoft in der Smartphone-Welt auftreten. Blackberry kann mit Z10, Q10 und Q5 bisher drei Geräte vorweisen – im Kontrast zu hunderten Android-Smartphones. Microsoft hat dank seines treuen Partners Nokia zwar ein breiteres Angebot, doch gerade wegen dieser engen Partnerschaft scheinen andere Firmen wenig Begeisterung für Windows Phone 8 aufzubringen – selbst diejenigen, die solche Geräte im Programm haben.

Der etwa 7 Zentimeter große Stick Chromecast überträgt drahtlos Videos von Smartphones und Tablets auf HDMI-fähige Anzeigegeräte. Er lässt sich mit Youtube, Google Play Movies & TV, Google Play Music und Netflix nutzen. Die Bedienung inklusive Lautstärkeregelung erfolgt per Mobilgerät oder Computer. Unterstützt werden Geräte mit Android oder iOS sowie Macs und Windows-PCs mit Googles Browser Chrome.

Zum Start ist Chromecast nur in den USA erhältlich. Das 35 Dollar teure Gerät will Google später aber auch in anderen Ländern anbieten.

[mit Material von Roger Cheng, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Google? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

6 Tagen ago