Twitter will eine Funktion, mit der Nutzer mit einem Klick anstößige Tweets melden können, künftig auch für andere Plattformen als Apples Mobilbetriebssystem iOS anbieten. Das hat Tony Wang, General Manager von Twitter in Großbritannien, am Samstag angekündigt. Auslöser sind per Twitter verbreitete Vergewaltigungsdrohungen gegen mehrere Frauen, die sich erfolgreich dafür eingesetzt hatten, dass die britische Autorin Jane Austen in Großbritannien mit einer Banknote geehrt wird.
In mehreren Tweets versicherte Wang, dass das Unternehmen die Vorwürfe sehr ernst nehme. Er verwies auf Twitters Online-Beschwerdeformular und ergänzte: „Wir testen Möglichkeiten, das Meldeverfahren zu vereinfachen, beispielsweise innerhalb eines Tweets mit einem Button ‚Tweet melden‘ wie in unserer iPhone-App und dem mobilen Web.“
Die Tweets mit den Drohungen hatten zuvor zu einer Online-Petition geführt. „Twitter muss erkennen, dass sein derzeitiges Meldesystem die notwendigen Standards nicht erfüllt“, heißt es in der Petition, die von mehr als 10.000 Nutzern unterzeichnet wurde. Derzeit müssten Nutzer zuerst nach einer Möglichkeit suchen, einen Tweet zu beanstanden. Die Funktion solle stattdessen auf der Twitter-Seite jedes Anwenders zur Verfügung stehen.
Die laut einem Bericht der britischen Zeitung Observer von den Drohungen betroffene Journalistin und Aktivistin Caroline Criado-Perez teilte am Samstag in einer E-Mail an News.com mit, sie sei mit Wangs Ankündigung zufrieden. „Ich freue mich, dass sie das Meldeverfahren vereinfachen wollen. Das hat oberste Priorität. Wenn man andauernd angegriffen wird, wie es mir in den vergangenen rund 48 Stunden ergangen ist, dann kann von einem nicht erwartet werden, dass man ein Formular ausfüllt, den Link zu jedem einzelnen Tweet sucht und erklärt, was daran falsch ist. Mit dem derzeitigen System bräuchte ich eine Woche, um den Missbrauch zu melden“, schreibt Criado-Perez.
Darüber hinaus forderte Criado-Perez auch Eingriffe von Strafverfolgungsbehörden. „Generell glaube ich, dass die Polizei anfangen muss, so etwas ernst zu nehmen“, heißt es weiter in der E-Mail. Rechtliche Schritte gegen Twitter hält sie jedoch für unrealistisch. Das Unternehmen müsse aber die Verantwortung für das übernehmen, was auf seiner Site veröffentlicht werde. Man dürfe dabei nicht vergessen, dass Twitter mit der Veröffentlichung von Inhalten Millionen von Dollar verdiene.
In die Diskussion schalteten sich am Wochenende auch britische Politiker ein. Steve Rotheram, Abgeordneter der oppositionellen Labour Party, erklärte in mehreren Tweets, solche Drohungen könnten nicht als „Scherz“ betrachtet werden. Er schloss nicht aus, dass sie gegen das Gesetz verstoßen.
[mit Material von Edward Moyer, News.com]
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