Panasonic und Sony entwickeln optische Disc mit 300 GByte

Panasonic und Sony teilen mit, dass sie gemeinsam an einem Standard für optische Speichermedien arbeiten, der mindestens 300 GByte auf einer Scheibe erlaubt. Spätestens 2015 soll er verabschiedet werden.

Damit nehmen die Firmen nicht etwa Endanwender ins Visier, wo sich schon die Blu-ray nur eingeschränkt hat durchsetzen können. Vielmehr ist das neue Format für Firmen und deren Archivierungsbedarf bestimmt: Die Medien sollen nicht nur hohe Kapazität bieten, sondern auch sehr langlebig sein.

Sony nennt mit der Filmindustrie einen potenziellen Kunden. Von Produzenten bis zu Studios und Fernsehsendern sei Bedarf für ein solches Archivierungsmedium. Außerdem könnten künftig auch Cloud-Rechenzentren mit Disc-basierten Systemen ausgestattet werden, um riesige Datenmengen bereitzustellen.

„Optische Discs haben die Eigenschaft, hervorragend gegen Umwelteinflüsse wie Staub und Wasser geschützt zu sein. Sie können im Archiv auch Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen aushalten“, heißt es in Panasonics Presserklärung. „Und weiter ermöglichen sie generationsübergreifende Kompatibilität zwischen Formaten, wodurch sichergestellt ist, dass Daten auch dann noch gelesen werden können, wenn sich die Formate weiterentwickeln. Damit sind sie ein robustes Medium für die Langzeitspeicherung.“

Heute verfügbare Blu-ray-Discs speichern bis zu 25 GByte pro Schicht. Sie sind mit einer und mit zwei Schichten, also mit bis zu 50 GByte Kapazität erhältlich. Für den Bereich Filmkonsum zu Hause haben sie sich kaum durchgesetzt, da viele Anwender inzwischen Download oder Streaming aus der Cloud bevorzugen. Wieder andere haben eine umfangreiche DVD-Sammlung und geben sich mit deren niedrigerer Qualität beziehungsweise Speicherkapazität zufrieden.

Aber Sony und Panasonic geht es um automatische Archivsysteme, die beide auch schon auf Blu-ray-Basis realisiert haben. Sonys im Herbst 2012 eingeführte XDCAM-Reihe packt beispielsweise zwölf Discs mit je 25 GByte in eine Kassette, um mindestens 300 GByte Kapazität bieten zu können. Die Lösung ist mit maximal 1,5 TByte erhältlich.

Panasonic ist erst diesen Monat mit der Reihe LB-BM9 nachgezogen. Seine nur 2,08 Zentimeter dicken Kassetten enthalten ebenfalls zwölf Discs, die jedoch je 100 GByte Kapazität liefern. Ein Gerät kann außerdem bis zu 90 solche Magazine fassen, was – zumindest nach Panasonics Rechnung – bis 180 TByte Kapazität für professionelle Archivierungslösungen bringt.

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Hightech-Firmen, die an der Börse notiert sind? Testen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago