Finanzvorstand Joe Kaeser wird neuer Chef von Siemens, während sein Vorgänger Peter Löscher „in gegenseitigem Einvernehmen“ das Unternehmen verlässt, wie der Konzern offiziell mitteilt. Der von Löscher kritisierte Aufsichtsratsvorsitzende Gerhard Cromme allerdings bleibt in seinem Amt.
Ab morgen wird der diplomierte Betriebswirt Joe Kaeser an der Spitze von Siemens stehen. Kaeser ist seit 1980 bei Siemens – in den Augen der Aktionäre sicher ein Pluspunkt. Jetzt werde noch ein neuer CFO gesucht, heißt es von Siemens.
Cromme hatte Löscher 2007 aus der Pharmabranche zu Siemens geholt und ihn als großen Sanierer präsentiert, um die Schmiergeldaffäre vergessen zu machen. Löscher nutzte die Vorlage und warb weltweit mit garantiert korruptionsfreien Produkten aus Deutschland. Noch vor knapp einem Jahr verlängerte Cromme als Aufsichtsratschef von Siemens den Arbeitsvertrag von Löscher vorzeitig um fünf Jahre. Jetzt ist er mit seinen Versuchen, den Kärntner wieder loszuwerden, endlich erfolgreich.
Löscher dankte bei seinem Abtritt all denjenigen, die ihn „gerade auch in den vergangenen Monaten ausdrücklich unterstützt“ hätten. Auf der Gegenseite scheint in der Formulierung „Der Aufsichtsrat blickt mit großem Respekt auf das Wirken von Peter Löscher als Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG zurück“ durchaus Sarkasmus durchzuklingen.
Trotz einiger Ränkespiele im Vorfeld fiel die Wahl von Kaeser als neuem Siemens-Chef im Kontrollgremium des deutschen Vorzeigekonzerns einstimmig aus. Josef Ackermann etwa hatte im Vorfeld Zweifel an seiner Wahl zu Kaeser aufkommen lassen.
[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]
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