Microsoft hat einem Bericht von The Verge zufolge entschieden, das Anfang Juli ergangene Urteil eines britischen Gerichts, wonach die Marke SkyDrive die Rechte des Fernsehsenders British Sky Broadcasting (BSkyB) verletzt, nicht anzufechten. Stattdessen will das Unternehmen aus Redmond seinem Cloudspeicherdienst nun einen neuen Namen geben. Die Änderung soll weltweit gelten.
Laut einer Presseerklärung einigten sich Microsoft und BSkyB nun auf einen Vergleich. „Der Vereinbarung zufolge verzichtet Microsoft auf seine geplante Beschwerde gegen das Urteil und BSkyB wird Microsoft erlauben, den Namen SkyDrive für einen angemessenen Zeitraum weiter zu verwenden, um einen geordneten Übergang zu einer neuen Marke zu erlauben. Die Vereinbarung enthält auch finanzielle und andere Bedingungen, deren Details vertraulich sind.“
Microsoft selbst teilte nicht mit, in welchem Zeitraum die Umstellung erfolgen soll. Es machte auch keine Angaben zu einem möglichen neuen Namen für SkyDrive.
BSkyB ist einer der größten Pay-TV-Anbieter in Großbritannien und Europa. Um seine Kundenbasis zu erweitern, stellt das Unternehmen auch mobile Anwendungen und Streaming-Dienste bereit. Die neuen Dienste nutzen auch cloudbasierte Technologien. Zudem bot das Unternehmen bis Dezember 2011 unter dem Namen Sky Store & Share auch einen eigenen Speicherdienst an.
Die britische Richterin Sarah Asplin kam im vergangenen Monat zu dem Schluss, dass „der durchschnittliche Verbraucher“ wahrscheinlich durch die Namensähnlichkeit verwirrt sei und dass die Öffentlichkeit den Eindruck bekomme, die Angebote von Microsoft und BSkyB kämen aus einer Quelle oder seien irgendwie miteinander verbunden. Allerdings bezog sich das Urteil nur auf die Europäische Union.
Es ist nicht das erste Mal, dass Microsoft einen Markennamen ändern muss. Im vergangenen Jahr gab es die Bezeichnung „Metro“ für die neue Oberfläche von Windows 8 und Windows Phone auf. Allerdings betonten Vertreter des Unternehmens, Metro sei auch nur ein Codename gewesen, obwohl die Bezeichnung in vielen Marketingunterlagen genutzt wurde. Offiziell begründete Microsoft den Verzicht auf Metro nie mit einem Namensstreit. Vielmehr sprach es von „Diskussionen mit einem wichtigen europäischen Partner„, bei dem es sich um den deutschen Handelskonzern Metro AG handeln soll.
[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]
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