Micron schließt Übernahme von Apple-Zulieferer Elpida für 2 Milliarden Dollar ab

Micron Technology hat die im Juli 2012 angekündigte Übernahme des japanischen Halbleiterherstellers Elpida endlich abgeschlossen. Damit steigt es zu einem der wichtigsten Hersteller von Speicherchips auf. Elpidas Lösungen kommen unter anderem in Apples iPhone und iPad sowie in Googles neuem Nexus 7 zum Einsatz. Elpida-CEO Yukio Sakamoto ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten.

In einer Pressemeldung heißt es, Micron gehörten nun 100 Prozent von Elpida. Beobachter gehen von einem Preis um 2 Milliarden Dollar aus. Bescheiden formuliert Micron: „Durch seine fortschrittlichen Technologien hat Elpida eine starke Präsenz im Bereich Mobile DRAM aufgebaut, wo es auf Mobiltelefone und Tablets abzielt.“ Das dürfte untertrieben sein, setzt doch Apple seit Jahren auf DRAM von Elpida, und auch die gerade angekündigte zweite Auflage des Google Nexus 7 verwendet seine Speicherbausteine.

Micron mit Sitz im US-Bundesstaat Idaho gehört selbst zu den größten Speicherherstellern weltweit. Von ihm kommen auch die unter den Marken Crucial und Lexar vertriebenen SSD-Laufwerke und Speichermodule. Mit Elpida bekommt Micron eine DRAM-Fabrik im japanischen Hiroshima sowie 65 Prozent an Rexchip, das wiederum DRAM in Taiwan herstellt. Außerdem halte Elpida 100 Prozent der Eigentumsanteile von Akita Elpida Memory, das im japanischen Akita sowohl fertige als auch teste, teilt Micron mit.

Überdies hat Micron schon Powerchip Anteile an Rexchip abgekauft, sodass es nach eigenen Angaben jetzt 89 Prozent der Aktien und 100 Prozent der Zulieferprodukte von Rexchip kontrolliert. Elpida und Rexchip zusammen könnten mehr als 185.000 300-Millimeter-Wafer pro Monat fertigen. Microns Herstellungskapazität lege somit um rund 45 Prozent zu.

[mit Material von Brooke Crothers, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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