Microsoft hat jetzt auch das Surface Pro in den USA um 100 Dollar billiger gemacht. Erst vor drei Wochen hatte es den offiziellen Verkaufspreis fürs Surface RT mit ARM-Prozessor um 30 Prozent reduziert. Und letzte Woche musste der Konzern einräumen, dass die Tablets nicht einmal die Marketing-Ausgaben eingespielt haben.
Das intelbasierte Windows-8-Tablet mit 64 GByte kostet jedenfalls nur noch 799 Dollar, die 128-GByte-Konfiguration 899 Dollar. The Verge hat die Reduktionen zuerst entdeckt. In Deutschland sind sie zumindest augenblicklich noch nicht angekommen – weder im Microsoft-Store noch bei Microsofts Vertriebspartnern. Dort zahlt man weiter 879 beziehungsweise 979 Euro.
Dass sich das im Oktober an den Start gegangene Surface RT schlecht verkaufte, ist seit langem offensichtlich. Das Surface Pro schien auf etwas mehr Interesse zu stoßen. Letzten Dienstag nannte Microsoft dann offizielle Zahlen: 853 Millionen Dollar hat es mit den Tablets umgesetzt, weniger als die knapp 900 Millionen Dollar, die es für das Marketing rund um Windows 8 und Surface ausgegeben hat. Zudem musste es im vierten Fiskalquartal 2013 eine Abschreibung in gleicher Höhe auf die Lagerbestände des Surface RT vornehmen.
Wie viele Exemplare Microsoft verkauft oder auch herstellen hat lassen, ist weiterhin unklar. Auch unterschied es in seiner Meldung nicht zwischen Pro und RT. Im März hatte Bloomberg noch geschätzt, 1,5 Millionen Surface-Tablets seien inzwischen an Nutzer gegangen, davon eine Million Surface RT. Microsoft hatte dem Nachrichtendienst zufolge etwa mit dem Doppelten gerechnet. Zum Vergleich: Apple hat letzten Monat fürs abgelaufene Quartal 14,6 Millionen abgesetzte iPads gemeldet.
Das Surface Pro ist im Gegensatz zum Surface RT nicht mit einem ARM-Prozessor und dem abgespeckten Windows RT ausgestattet, sondern mit einer Core-i5-CPU von Intel und der Vollversion von Windows 8. Dadurch laufen auf ihm alle Windows-Anwendungen.
Kritisiert wurden beide Microsoft-Tablets wegen ihres knappen Speicherplatzes für Anwendungen und Daten: Bei der 64-GByte-Version des Surface Pro stehen ab Werk nur 28 GByte zur freien Verfügung, bei der 128-GByte-Variante rund 89 GByte, wie Microsoft in einer FAQ schreibt. Der interne Speicher lässt sich allerdings via MicroSD-Karte oder Cloud-Storage erweitern.
Als Zubehör bietet Microsoft verschiedene Adapter, eine Maus und Anstecktastaturen an. Die „Touch Cover“ genannte Kombination aus Schutzhülle und Softtouch-Keyboard kostet 119 Euro. Für das „Type Cover“ mit mechanischen Tasten verlangt Microsoft nochmals 10 Euro mehr. Die keilförmige „Wedge Touch Mouse, Surface Edition“ mit Touchpad zum Scrollen gibt es für 69 Euro. Für einen Power-Adapter mit zusätzlichem USB-Port werden 79 Euro fällig. Und ein VGA- beziehungsweise HD-Digital-AV-Adapter schlägt mit jeweils 39 Euro zu Buche.
[mit Material von Steven Musil, News.com]
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