Apple bringt diese Woche restliche Entwickler-Services zurück

Apple will noch in dieser Woche verbleibende Entwicklerdienste wieder freigeben, die seit mehreren Wochen offline sind. Dazu gehören die Werkzeuge, mit denen sich Nutzer registrieren oder ihre Abonnements verlängern können. Diese Funktionen stehen Programmierern seit dem 18. Juli nicht zur Verfügung.

„Wir wollen in dieser Woche die meisten fehlenden Dienste erneut aktivieren: Xcode Automatic Configuration sowie Lizenzvereinbarungen, TSIs, Programmanmeldungen und -erneuerungen im Mitglieder-Center“, heißt es in einer E-Mail, die Apple gestern an Entwickler verschickt hat.

Im Lauf der Woche will Apple auch die noch fehlenden Bereiche seiner Developer-Site wieder zur Verfügung stellen (Screenshot: ZDNet.de).

Laut Apples Status-Website sind Xcode Automatic Configuration, die Pre-Release-Dokumentationen, der Bereich Videos, das App Store Ressource Center und die Apple-Developer-Foren wieder zugänglich. Derzeit fehlen noch das Mitglieder-Center, der technische Support und der Bereich für die Verlängerung und den Kauf von Abonnements.

Die ersten Teile seiner Developer-Site hatte Apple am 26. Juli wieder freigegeben. Nutzer können seitdem auf Zertifikate und Software-Downloads sowie die Entwicklerportale für iOS, Mac und Safari zugreifen. Schon zuvor waren iTunes Connect und Bug Reporter wieder zugänglich geworden.

Apple begründete die vorübergehende Abschaltung mit einem Hackerangriff. Ein Eindringling habe versucht, sich Zugang zu den Daten der registrierten Programmierer zu verschaffen. Es könnten auch Zugriffe auf die Namen einiger Entwickler, ihre E-Mail-Adressen und Hausanschriften erfolgt sein, räumte das Unternehmen ein. Apple versicherte zugleich, persönliche Informationen durch Verschlüsselung geschützt zu haben.

Später bekannte sich Ibrahim Balic, der sich als Sicherheitsforscher bezeichnet, zu dem Angriff. Er habe damit aber lediglich auf mehrere Lücken hinweisen wollen, keine bösartigen Absichten verfolgt und Apple schon zuvor die Fehler gemeldet. Ein investigativer Bericht des britischen Guardian lässt jedoch Zweifel an seiner Behauptung aufkommen, an über 100.000 Nutzerdaten gelangt zu sein. Apple wiederum verweigert jede Stellungnahme zu den Methoden, mit denen die Site gehackt wurde. Es wollte auch nicht offenlegen, ob Ermittlungsbehörden eingeschaltet oder Verdächtige identifiziert wurden.

Die inzwischen mehr als zweiwöchige Auszeit der Website und ihrer Dienste verärgerte weltweit Entwickler und bremste die App-Entwicklung aus. Sie könnte auch Apple unter Druck bringen, das sich auf die Einführung seiner neuen Betriebssystemversionen vorbereitet. Den offenbar bei Betaversionen angestrebten zweiwöchigen Releasezyklus konnte Apple zuletzt nicht einhalten. Die vierte Beta von iOS 7 und OS X Mavericks 9 erschien am 29. Juli, also erst drei Wochen nach der Beta 3.

[mit Material von Josh Lowensohn, News.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

20 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

2 Tagen ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

2 Tagen ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

2 Tagen ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

2 Tagen ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

2 Tagen ago