Investor Carl Icahn hat im Machtkampf um den PC-Hersteller Dell seinen Einsatz erhöht. Vergangene Woche kaufte er rund vier Millionen weitere Aktien des Unternehmens, wie in einer für die SEC bestimmten Börsenpflichtmeldung steht.
Icahn zahlte im Schnitt 12,94 Dollar. Das heißt, dass er auch dann profitieren würde, sollte Konkurrent Michael Dell – der aktuelle CEO des Unternehmens – mit seinem Gebot von 13,75 Dollar je Aktie erfolgreich sein. Dell möchte das Unternehmen gemeinsam mit dem Partner Silver Lake von der Börse nehmen.
Icahn, der als zweitgrößter Einzelaktionär jetzt 156.478.650 Aktien oder einen Anteil von 8,9 Prozent hält, hat ein Gegenangebot unterbreitet, das eine Mehrheit der Aktionäre – im Gegensatz zum Aufsichtsrat zu favorisieren scheint. Icahn und sein Partner Southwestern Asset Management bieten 14 Dollar pro Aktie – für insgesamt 1,1 Milliarden Wertpapiere.
Die Abstimmung der Aktionäre über die Vorschläge wird nach drei Verschiebungen am 12. September stattfinden. Außerdem läuft noch eine Klage von Icahn gegen den Aufsichtsrat, dem er Verstöße gegenüber den durch ihn vertretenen Aktionären vorwirft. Der Investor will damit verhindern, dass Michael Dell „und Partner“ auch für nach dem 5. Februar erworbene Aktien eine Stimme ausüben können. Außerdem fordert er, dass beide Abstimmungen anlässlich der jährlichen Aktionärsversammlung durchgeführt werden, um eine möglichst hohe Zahl an Stimmen zu ermöglichen. Wie sich jetzt herausstellt, fielen Icahns Klage und sein Aktienankauf auf denselben Tag – den 1. August.
Michael Dell hat seinen Verbleib als CEO auch für den Fall des Scheiterns angeboten. Für eine fremdfinanzierte Sanierung wie von Icahn angestrebt stehe er aber nicht zur Verfügung. Icahn dagegen schrieb zuletzt: „Es ist Zeit, dass Michael Dell und der Aufsichtsrat zurücktreten.“
[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]
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