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Sony will keine Entertainment-Bereiche abspalten

Sony gibt dem Druck des umtriebigen Investors Daniel Loeb nicht nach und lehnt eine teilweise Abspaltung seiner Entertainment-Sparte kategorisch ab. Der Aufsichtsrat des Unternehmens entschied sich einstimmig gegen Loebs Ausgliederungsplan. Sonys President und CEO Kazuo Hirai versicherte dem Investor in einem Brief, Sony werde an „100 Prozent unseres Unterhaltungsgeschäfts“ festhalten.

Der erfolgsgewohnte Loeb, Gründer des Hedgefonds Third Point, hatte im letzten Jahr einschneidende Veränderungen bei Yahoo bewirkt und war auch in dessen Aufsichtsrat eingetreten. Die Beziehung wurde aber kürzlich abrupt beendet, indem Yahoo 40 Millionen von Third Point gehaltene Anteile zurückkaufte.

Im Mai dieses Jahres jedenfalls hatte Loeb Sony aufgefordert, 15 bis 20 Prozent seiner Entertainment-Sparte auszugliedern und an die Börse zu bringen. Er erklärte auch seine Bereitschaft, in den Aufsichtsrat einzutreten. Loeb hält einen Anteil von rund 7 Prozent an Sony.

CEO Kazuo Hirai zeigt mobile Produkte, mit denen Sony im letzten Quartal ein Umsatzplus und erneut Gewinn erzielte (Bild: Stephen Shankland/CNET).

Mit Sony Pictures verfügt der Elektronikkonzern über eines der größten Filmstudios und mit Sony Music über eines der großen Musiklabels. Loeb warf dem Unternehmen aber vor, mit seiner Unterhaltungssparte nur mäßig erfolgreich zu sein. Sie sei unterbewertet, und dem Management fehle die „Disziplin und Berechenbarkeit“ des Mitbewerbs. Er schlug vor, die durch eine Abspaltung erzielbaren Mittel für die Restrukturierung des Elektronikgeschäfts einzusetzen.

Sony-Chef Hirai stellte in seinem Schreiben an Loeb die steigende Nachfrage nach Medieninhalten heraus. „Wir haben viele Veränderungen während meiner Zeit als CEO vorgenommen, und wir sind zuversichtlich, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, schrieb er. „Sonys Entertainment-Bereiche sind entscheidend für unsere Unternehmensstrategie und wichtige Triebkräfte für weiteres Wachstum. Ich engagiere mich entschieden dafür, dieses Wachstum zu sichern, ihre Profitabilität zu verbessern und eine starke Hebelwirkung durch ihre Zusammenarbeit mit unseren Elektronik- und Dienstleistungsbereichen zu erreichen.“ Hirai hält diese Strategie für geeignet, die Erwartungen aller Anteilseigner zu erfüllen und zu übertreffen.

In seinem ersten Fiskalquartal (bis 30. Juni) erzielte Sony ein Umsatzplus und 35 Millionen Dollar Gewinn. Die Verbesserung beruhte jedoch in erster Linie auf einer hohen Nachfrage nach seinen mobilen Produkten. Das Unternehmen profitierte außerdem von günstigen Wechselkursen und einem guten Ergebnis des Geschäftsbereichs Finanzdienste, während die meisten anderen Geschäftsbereiche deutlich schlechter abschnitten.

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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