AOL kauft Videowerbeplattform Adap.tv für 405 Millionen Dollar

AOL hat die bisher größte Akquisition unter CEO Tim Armstrong angekündigt. Für 405 Millionen Dollar in Bargeld und Stammaktien übernimmt es Adap.tv, einen Marktplatz für Video-Anzeigen. Dies werde „AOL zum eindeutigen Marktführer im wichtigsten Wachtumsbereich unserer Branche machen – Online-Video“, kommentiert Armstrong in einer Pressemeldung.

AOL zufolge hat sich der Umsatz von Adap.tv über drei Jahre hinweg jährlich mindestens verdoppelt. AOL legte parallel aber selbst Quartalsergebnisse vor, die einen Aufwärtstrend zeigen, nämlich 7 Prozent mehr Umsatz mit Werbung und einen höheren Gewinn als von Anlegern erwartet. Der Gewinn ist allerdings im Jahresvergleich eingebrochen – aber nur, weil das Unternehmen damals einen Patentverkauf an Microsoft in Höhe von 1,1 Milliarden Dollar vereinbarte.

Der Werbeumsatz im zweiten Quartal des Geschäftsjahrs belief sich auf 361,2 Millionen Dollar. Der Suchbereich lag mit plus 8 Prozent Wachtum noch über dem Schitt, Display-Anzeigen blieben mit 5 Prozent Zuwachs etwas zurück. Das Geschäft mit Internetzugängen büßte 5 Prozent ein und steuert jetzt nur noch 166 Millionen Dollar zum Umsatz bei.

AOL meldete insgesamt 28,5 Millionen Dollar Gewinn oder 35 Cent je Aktie, während es vor einem Jahr 907 Millionen Dollar oder 10,17 Dollar je Aktie gewesen waren. Der Umsatz legte um 1,9 Prozent auf 541,3 Millionen Dollar zu.

Die positive Meldung sorgte dafür, dass sich AOLs Aktie im vorbörslichen Handel um 3,7 Prozent auf 37,50 Dollar verbesserte. Ziele bleiben die Weiterentwicklung von Medienmarken wie der Huffington Post und das Erstellen eigener Videoinhalte. Dahinter steht die Erkenntnis, dass sich mit Videowerbung mehr Gewinn machen lässt als mit traditioneller Bannerwerbung.

Erst letzten Monat hatte AOL Bob Lord als Neuzugang vorgestellt. Der Mann, der schon der Digitalsparte der Anzeigenagentur Publicis sowie Razorfish vorstand, trägt inzwischen als CEO die Verantwortung für AOL Networks. Kurz darauf wurde eine Partnerschaft mit Publicis vorgestellt, die niemand anderes als eben Bob Lord leitet. Gemeinsam wird man Live-Anzeigen in AOLs Netz anbieten.

[mit Material von Joan E. Solsman, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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