Das ehemalige Nokia Siemens Networks, das seit gestern offiziell Nokia Solutions and Networks (und somit weiterhin NSN) heißt, plant angeblich erneut einen massiven Stellenabbau. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf drei nicht näher genannte Quellen. Demnach wird bei dem finnischen Unternehmen ein Szenario diskutiert, das die Entlassung von 8500 Mitarbeitern vorsieht. Die Zahl der Beschäftigten würde sich somit bis Ende 2014 auf 42.000 reduzieren.
Den Quellen zufolge arbeiteten Ende Juni weltweit 50.500 Menschen bei NSN. Personal solle unter anderem durch den Verkauf oder die Schließung von Fabriken beziehungsweise die Auslagerung von Fertigungsbereichen eingespart werden. Nokia habe allerdings noch keine endgültige Entscheidung getroffen.
Zum Verkauf stehen angeblich Produktionsstandorte in Finnland, Indien und China, heißt es weiter in dem Bericht. Zudem führe Nokia bereits erste Gespräche mit Auftragsfertigern.
Bloomberg zufolge hat NSN in den vergangenen zwei Jahren bereits 20.000 Stellen gestrichen. Grund dafür war eine zunehmende Konkurrenz durch Ericsson sowie die chinesischen Netzwerkausrüster Huawei und ZTE. Der im Juli veröffentlichten Bilanz zufolge verzeichnete NSN im zweiten Fiskalquartal 2013 einen Umsatzrückgang von 17 Prozent auf 2,781 Milliarden Euro. Der operative Gewinn betrug 8 Millionen Euro (2012: minus 226 Millionen Euro).
Darüber hinaus kündigte Nokia gestern den Abschluss der Übernahme von Nokia Siemens Networks an. Für Siemens‘ Anteil an dem gemeinsamen Joint Venture zahlten die Finnen 1,7 Milliarden Euro. NSN werde nun als hundertprozentige Nokia-Tochter weitergeführt, was nach Unternehmensangaben auch durch den neuen Namen Nokia Solutions and Networks ausgedrückt wird.
„Nokia wird NSN weiterhin konsolidieren und die Eigenständigkeit des Unternehmens stärken“, teilte Nokia im Juli mit. „Dementsprechend will Nokia das bisherige Management und die Führungsstruktur von NSN behalten, mit Rajeev Suri als CEO und Jesper Ovesen als Vorsitzendem des Verwaltungsrats.“
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
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