LG stellt 5,2-Zoll-Smartphone G2 mit neuem Bedienkonzept vor

Auf einer Presseveranstaltung in New York hat LG den Nachfolger seines Android-Flaggschiffs Optimus G vorgestellt. Das G2 verzichtet auf den Namenszusatz Optimus und leitet laut Hersteller einen „Paradigmenwechsel im Smartphone-Design“ ein: Die Lautstärketasten sowie der Power-Knopf befinden sich nicht mehr an der Seite, sondern auf der Rückseite unter der Kameralinse. Das soll die Bedienung während des Telefonierens erleichtern, weil die Tasten in der Nähe der natürlichen Fingerposition liegen.

Die technischen Daten von LGs „ambitioniertestem Telefon der Unternehmensgeschichte“ waren weitgehend schon vorher bekannt. Als Prozessor kommt Qualcomms Vierkern-CPU Snapdragon 800 (MSM8974) mit 2,26 GHz Takt und Adreno-330-GPU zum Einsatz. Die Grafikeinheit verfügt über einen dedizierten Speicher, wodurch der Stromverbrauch des Displays sinken soll. Bei Standbildern verspricht LG Einsparungen von bis zu 26 Prozent, insgesamt ergebe sich eine Stromersparnis von 10 Prozent. Dadurch soll der fest verbaute 3000-mAh-Akku mit einer Ladung bei regelmäßiger Nutzung des Smartphones eine Laufzeit von 1,2 Tagen ermöglichen.

Lautstärketasten und Einschaltknopf finden sich beim G2 auf der Rückseite unter der Kameralinse (Bild: LG).

Der Snapdragon 800 soll nochmals einen ordentlichen Leistungsschub gegenüber dem Snapdragon 600 liefern, der in aktuellen Spitzen-Smartphones wie dem HTC One oder dem Samsung Galaxy S4 verbaut ist. Er hat Zugriff auf 2 GByte stromsparenden DDR3-800-RAM. Der interne Speicher ist je nach Ausführung 16 oder 32 GByte groß. Aufgrund eines fehlenden Micro-SD-Kartenslots lässt er sich nicht erweitern.

Der 5,2 Zoll große IPS-Touchscreen bietet eine Full-HD-Auflösung von 1920 mal 1080 Bildpunkten und eine Pixeldichte von 423 ppi. Der Display-Rahmen ist dank der eingesetzten Touchscreen-Sensortechnik Dual-Routing nur 2,65 Millimeter dick. So fällt das G2 mit Maßen von 13,8 mal 7,1 mal 0,9 Zentimetern nur minimal größer aus als die Konkurrenten HTC One (13,7 mal 6,8 mal 0,9 Zentimeter) oder Galaxy S4 (13,7 mal 7 mal 0,8 Zentimeter), die über ein 4,7-Zoll- beziehungsweise 5,0-Zoll-Display verfügen.

Eine weitere Besonderheit des neuen LG-Flaggschiffs ist die Kamera. Wie das Optimus G oder das Galaxy S4 bringt das G2 ein 13-Megapixel-Modell mit. Allerdings kommt nun ein optischer Bildstabilisator zum Einsatz, laut LG branchenweit zum ersten Mal bei einer 13-Megapixel-Ausführung. Wie bei den geringer auflösenden Kameras des HTC One (4 Megapixel) und Nokia Lumia 925 (8 Megapixel) soll er insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen Verwackler ausgleichen und so für schärfere Fotos sorgen. Zudem werden Aufnahmemodi wie Panorama, Beauty-Shot oder Burst-Mode unterstützt. Für Videotelefonie gibt es zusätzlich eine frontseitige 2,1-Megapixel-Webcam.

Als Innovation preist LG auch die gesteigerte Aufnahme- und Klangqualität des G2 an. Statt lediglich in CD-Qualität mit 16 Bit und 44,1 KHz kann es Lieder in den Formaten FLAC oder WAV in Studioklang mit 24 Bit und 192 KHz wiedergeben. Um die höhere Audioqualität nutzen zu können, bietet LG In-Ear-Kopfhörer von QuadBeat als Zubehör an.

An Kommunikationsoptionen unterstützt das G2 WLAN nach der neuesten IEEE-Spezifikation 802.11ac, Bluetooth 4.0 LE, UMTS samt Datenturbo HSPA und LTE. Auch ein Micro-USB-3.0-Port, NFC, A-GPS und Glonass sind an Bord. Als Betriebssystem ist nicht das aktuelle Android 4.3 Jelly Bean vorinstalliert, das Google erst vor zwei Wochen vorgestellt hat, sondern Version 4.2.2, inklusive diversen Anpassungen seitens LG. Zahlreiche Sonderfunktionen sollen dem Anwender den alltäglichen Umgang mit dem Smartphone erleichtern. Das Feature „Answer Me“ beispielsweise stellt automatisch den Klingelton leiser und nimmt den Anruf entgegen, sobald der Nutzer das Gerät ans Ohr hält. „Plug & Pop“ erkennt, wenn Kopfhörer oder USB-Kabel angesteckt werden, und öffnet passende Funktionen. „Knock On“ erlaubt das Aufwecken des Telefons aus dem Ruhezustand durch zweifachen Fingertipp auf das Display.

Weitere Verbesserungen betreffen den Kalender und das Multitasking. Außerdem lässt sich das G2 als Universalfernbedienung für Fernseher und andere Geräte nutzen. Mit dem Gastmodus liefert LG ein ähnliches Feature wie Googles beschränkte Profile unter Android 4.3. Der Modus schützt vertrauliche Inhalte des Smartphone-Eigentümers, indem er nur voreingestellte Apps im Gastmodus anzeigt.

Das G2 soll innerhalb der nächsten acht Wochen in den Farben Schwarz und Weiß bei weltweit rund 130 Mobilfunkanbietern erhältlich sein. Zunächst startet es in LGs Heimatmarkt Südkorea, gefolgt von Nordamerika, Europa und anderen wichtigen Märkten. Genaue Termine und einen Preis hat der Hersteller noch nicht genannt.

Die Kollegen von CNET haben sich das G2 bereits genauer angesehen. In einem Hands-on zeigen sie, wie es sich im Vergleich zur Konkurrenz schlägt.

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ZDNet.de Redaktion

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