Categories: E-CommerceMarketing

Göttinger Polizei schließt 35 betrügerische Onlineshops

Die Staatsanwaltschaft Göttingen hat in Zusammenarbeit mit der Polizei zahlreiche betrügerische Onlineshops abgeschaltet und ermittelt jetzt gegen die Betreiber. Sie haben nach Angaben der Behörden arglose Nutzer „um zum Teil sehr hohe Vorkassezahlungen für ihrer Bestellungen gebracht“. Drei Verdächtige sitzen bereits seit Anfang Juli in Untersuchungshaft.

Seit Mitte 2011 hätten die Beschuldigten mindestens 35 Onlineshops eingerichtet, über die sie Kaffeevollautomaten und Elektronikartikel anboten. Nutzer erfuhren erst nach Aufgabe einer Bestellung, dass bei Neukunden nur die Lieferung gegen Vorkasse möglich sei.

Der Polizei sind knapp 1200 Überweisungen von Geschädigten bekannt. Die Ware wurde in keinem einzigen Fall geliefert. Den Gesamtschaden beziffern die Ermittler mit rund 300.000 Euro.

Die Staatsanwaltschaft Göttingen hatte ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, nachdem Opfer Anzeige gegen einen Unternehmer aus Northeim erstattet hatten. Die Ermittlungen ergaben allerdings, dass die eigentlichen Täter dessen Daten missbraucht hatten. Schließlich stellte sich heraus, dass es sich um eine ganze Serie solcher Onlineshops handelte.

Einer der Haupttäter konnte schließlich von der Polizei in Spanien ausfindig gemacht und verhaftet werden. Die beiden in Deutschland ansässigen Mittäter wurden zeitgleich festgenommen. Derzeit wertet die Polizei die beschlagnahmten Beweismittel aus.

Die Betrüger agierten mit ihren Onlineshops laut Staatsanwaltschaft unter anderem unter den Namen Mazur-Handel.com, Santos.Shop.com, Comercial-Europe.com, Shoppingstreet2012.com, Dabro-Restposten.com, Levenz.com, Elektrodicount2000.com und Dabro-Art.com. Die von den Behörden präsentierten Screenshots lassen die Shops als wenig vertrauenswürdig erscheinen. Ein komplette Liste aller für die Betrugsmasche genutzten URLs hat die Fachhandelspublikation Channelpartner.de zusammengestellt.

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat bereits anlässlich früherer, ähnlich gelagerter Fälle darauf hingewiesen, dass sich Online-Kunden, die sich auf ihnen unbekannte Shops einlassen wollen, auf eine sichere Zahlungsvariante achten sollten. Dazu gehöre etwa der Kauf auf Rechnung, die Lastschrift oder auch PayPal. Bleibt die Lieferung aus, kann so zumindest der Kaufpreis gesichert werden.

[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

6 Tagen ago