Der US-Auslandsgeheimdienst National Security Agency (NSA) plant, 90 Prozent aller seiner Systemadministratoren zu entlassen. Dies ist ein einfacher und schneller Weg, um die Zahl derjenigen, die Zugriff auf geheime Daten haben, deutlich zu verringern.
NSA-Direktor Keith Alexander kommentierte, man habe schon länger geplant, einen Großteil der Arbeit in den NSA-Rechenzentren zu automatisieren. Aufgrund des aufsehenerregenden Falls des Whistleblowers Edward Snowden seien diese Maßnahmen beschleunigt worden. „Was wir gerade tun – wenn auch nicht schnell genug – ist, unsere Systemadministratoren um rund 90 Prozent zu reduzieren“, sagte Alexander Reuters zufolge auf der International Conference on Cyber Security (ICCS) in New York.
Die NSA beschäftigt derzeit rund 1000 Administratoren. Einer davon war Edward Snowden gewesen, der im Mai 2013 erste Dokumente dem Guardian und der Washington Post übergab und damit für einen der größten Sicherheitsvorfälle in der Geschichte der USA startete. Unter anderem machte Snowden die Existenz von Überwachungsprogrammen wie PRISM, X-Keyscore und Tempora öffentlich.
Die Mehrzahl der anfallenden Aufgaben erledigen Alexander zufolge „Maschinen wahrscheinlich besser“. Wenn man Menschen durch Hardware- und Software-Roboter ersetze, werde dies wohl nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Leistung verbessern.
Auf der ICCS sagte Alexander auch, die Projekte der NSA seien in den Medien „völlig falsch dargestellt“ worden. „Niemand hat absichtlich oder wissend gegen Gesetze verstoßen oder versucht, Ihre Bürgerrechte oder Privatsphäre zu stören“, formulierte er. Vor gut einer Woche war er noch auf der Sicherheitskonferenz Black Hat durch Zwischenrufe gestört worden, als er behauptete, kein NSA-Agent könne allein und frei auf im Internet gesammeltes Material zugreifen. Es gelte ein Vier-Augen-Prinzip. Dies widersprach klar den Äußerungen von Snowden über X-Keyscore. Anders als Black Hat wendet sich ICSS aber besonders an Vertreter von Polizei und Behörden, was ein wesentlicher Grund für den wärmeren Empfang gewesen sein dürfte.
[mit Material von Max Smolaks, TechWeekEurope.co.uk]
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