Samsung kauft deutschen OLED-Anbieter Novaled

Samsung und dessen Tochterunternehmen Cheil Industries haben gemeinsam für 260 Millionen Euro den deutschen OLED-Spezialisten Novaled gekauft. Cheil, das elektronische Materialien für OLED-Bildschirme fertigt, übernimmt 50 Prozent des 2001 in Dresden gegründeten Unternehmens, während Samsung 40 Prozent erhält. Die restlichen 10 Prozent befinden sich bereits im Besitz von Samsung Venture Investment.

Im Rahmen der Akquisition erhält Samsung auch mehr als 500 beantragte oder bereits erteilte Patente. Cheil Industries will den Standort Dresden erhalten und seine eigene Forschung und Entwicklung dort konzentrieren.

Ziel der Übernahme ist es, Samsungs OLED-Fertigung zu stärken. Vor allem bei der Produktion von großen Displays für Fernseher war der koreanische Konzern auf Schwierigkeiten gestoßen. Die Ausbeute bei 55-Zoll-OLED-Screens lag nach Angaben von Analysten zuletzt nur bei rund 50 Prozent. Das ist ein Grund dafür, dass entsprechende Geräte noch mehr als 13.000 Dollar kosten.

„Technologischer Fortschritt wird künftig über die Marktführerschaft im Bildschirmmarkt entscheiden“, wird Jong-Woo Park, CEO von Cheil Industries, in einer Pressemeldung zitiert. „Durch die Übernahme von Novaled stärkt Cheil Industries seine führende Stellung im Bereich elektronischer Materialien, und wir sind in der Lage, entscheidende Synergien in der Forschung und Entwicklung von OLED-Material der nächsten Generation zu erreichen.“

Novaled besitzt nach eigenen Angaben umfangreiches Know-how zu sogenannten Dopingtechnologien, die die elektrische Leitfähigkeit erhöhen sollen. Die Produkte des Unternehmens werden in OLED-Bildschirmen und von Leuchtenherstellern eingesetzt. Im Jahr 2012 betrug der Umsatz rund 26 Millionen Euro.

OLED-Bildschirme werden bisher überwiegend in Smartphones verbaut. Sie sind dünner und leichter als konventionelle LCD-Panels, aber schwieriger zu fertigen. DisplaySearch schätzt laut Novaled, dass der OLED-Bildschirmmarkt bis 2017 ein Volumen von 20 Milliarden Dollar erreichen wird.

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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