Forscher der University of Thessaly und des Centre of Research and Technology Hellas in Griechenland haben die Energieeffizienz von WLAN-Netzen untersucht. Dabei fanden sie heraus, dass der Stromverbrauch bei der Verwendung des Protokolls IEEE 802.11n um bis zu 75 Prozent niedriger ausfällt als bei älteren Standards. Grund dafür ist eine Technik namens „Frame Aggregation“.
Die Funktion ist Teil der Spezifikationen 802.11e sowie 802.11n und soll den Datendurchsatz erhöhen. Dafür werden bei einer Übertragung zwei oder mehrere Daten-Frames gleichzeitig gesendet. Der Untersuchung zufolge wird dadurch aber nicht nur die Leistung eines WLAN-Netzes gesteigert, sondern auch der Energiebedarf gesenkt.
Die erste Version des WLAN-Standards 802.11 hatte das IEEE 1997 verabschiedet. Danach wurden die Protokollversionen 802.11b, 802.11a, 802.11g und 802.11n eingeführt, die jeweils Performance und Stabilität verbessert haben. Alle basieren auf der Media-Access-Control-Architektur (MAC).
Mit jedem Daten-Frame übertragen WLAN-Geräte zusätzliche Informationen wie Bestätigungen und Header. Den Forschern zufolge führen diese Zusatzdaten dazu, dass die normale Verbindungskapazität um mehr als 50 Prozent reduziert wird. Beim Standard 802.11n sei dies durch die Verwendung der Frame Aggregation anders, heißt es weiter in der Studie.
Um die Energieeinsparung zu ermitteln, richteten die Forscher einen Versuch ein, bei dem der Stromverbrauch pro Bit in 802.11a/g-Netzen mit 802.11n-Netzen verglichen werden kann. Laut den Ergebnissen lag er mit Frame Aggregation 75 Prozent unter dem Verbrauch ohne Frame Aggregation.
In einem im April 2013 veröffentlichten Whitepaper (PDF) sagen Forscher der University of Melbourne voraus, dass die „Wireless Cloud“ 2015 460 Prozent mehr Energie verbrauchen wird als 2012. 90 Prozent des Verbrauchs sollen dann auf WLAN-Technologien und nur 9 Prozent auf Rechenzentren entfallen.
[mit Material von Max Smolaks, TechWeekEurope]
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