Größter Kreditkartenbetrug der USA: Hacker plädiert auf nicht schuldig

Der russische Hacker Dmitriy Smilianets hat vor einem US-Bundesgericht in New Jersey auf nicht schuldig plädiert und den Vorwurf zurückgewiesen, den größten Kreditkartenbetrug der USA mit organisiert zu haben. Die Anklage wirft ihm vor, zusammen mit einer Hackergruppe aus Russland und der Ukraine über 160 Millionen Kreditkartendaten gestohlen und einen Schaden von über 300 Millionen Dollar verursacht zu haben.

Die Angriffsserie begann schon 2006, und im Jahr 2009 wurde der als führende Kopf geltende Albert Gonzalez wegen Diebstahls von 130 Millionen Kreditkartendaten angeklagt. Gonzalez bekannte sich schuldig und verbüßt seitdem eine 20-jährige Haftstrafe. Smilianets soll daraufhin übernommen und weitere Attacken durchgeführt haben.

Zu den Opfern der Angriffe gehörten Finanzunternehmen wie Heartland Payment Systems und die NASDAQ, die Fluggesellschaft JetBlue Airways, der Mischkonzern 7-Eleven sowie der Filialist J.C. Penney. Der Anklage zufolge wurden die entwendeten Kreditkartendaten für jeweils ab 10 Dollar bei amerikanischen Inhabern und ab 50 Dollar bei europäischen Inhabern verkauft. Erworben wurden sie von „Cashern“, die Magnetstreifenkarten damit beschrieben, um sie für serienweise Abhebungen nutzen zu können.

Der Anklage zufolge spezialisierten sich die beteiligten Hacker auf einzelne Aufgabenbereiche. Vladimir Drinkman und Alexandr Kalinin hackten sich in die Firmennetzwerke, während Roman Kotov die Daten ausfindig machte. Mikhail Rytikov aus der Ukraine habe ihre Aktivitäten durch anonyme Webhosting-Dienste verschleiert. Es gelang ihnen außerdem, die Antivirus-Software ihrer Opfer unbrauchbar zu machen, um nicht entdeckt zu werden.

Drinkman wurde inzwischen in den Niederlanden verhaftet und kämpft gegen seine beantragte Auslieferung in die USA. Smilianets wurde schon im September 2012 in die Vereinigten Staaten überstellt und ist seither dort in Haft. Die übrigen Beteiligten sind derzeit auf freiem Fuß.

Bei einer Verurteilung erwarten Dmitriy Smilianets mehrere Jahrzehnte Gefängnis. Laut Reuters war er in Russland vor allem als Gründer und Geldgeber des E-Sport-Teams Moscow Five bekannt, das erfolgreich an internationalen Computerspiel-Wettbewerben teilnahm. Online war Smilianets unter den Namen „Dima Brave“ und „Dima Bold“ unterwegs.

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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