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SMS-Nutzung steigt trotz Konkurrenz durch Messaging-Apps

Trotz der zunehmenden Konkurrenz durch Messaging-Apps wie WhatsApp erfreut sich die SMS dem Branchenverband Bitkom zufolge weiterhin wachsender Beliebtheit. Vergangenes Jahr wurden in Deutschland über 59 Milliarden Kurznachrichten versendet, was einem Plus von fast 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Statistisch gesehen hat 2012 jeder Einwohner 740 SMS versendet, 1999 waren es erst 44. Das geht aus aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur hervor.

Im laufenden Jahr werden in Deutschland voraussichtlich 63 Milliarden SMS versendet (Grafik: Bitkom).

Im laufenden Jahr wird die Zahl der verschickten Kurznachrichten nach Bitkom-Berechnungen voraussichtlich nochmals um gut 6 Prozent auf rund 63 Milliarden steigen. Dazu tragen vor allem neue Anwendungen für SMS wie automatische Benachrichtigungen über Flugverspätungen, den Parkscheinkauf oder die Mobile-TAN fürs Online-Banking bei.

„Die neuen Messenger-Dienste für Smartphones kannibalisieren die klassische SMS bislang nicht, sondern sind als neue Nutzungsform hinzugekommen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Klassische SMS und ihre Multimedia-Nachfolger würden noch einige Zeit nebeneinander existieren.

Allerdings lässt die wirtschaftliche Bedeutung der Kurznachrichten nach. So ist der Anteil des Short Messaging Service (SMS) und des Mobile Multimedia Service (MMS) am Umsatz mit mobilen Datendiensten seit Jahren rückläufig. 2009 lag er über 50 Prozent, 2012 nur noch bei rund 35 Prozent. Viele Kunden nutzen Mobilfunkverträge mit einer SMS-Flatrate. Zudem können Kurznachrichten netzintern mittlerweile meist kostenlos verschickt werden. Fast 70 Prozent aller SMS werden netzintern versendet.

Als Nachfolger der MMS bieten die Netzbetreiber für Smartphone-Besitzer inzwischen den gemeinsamen Dienst Joyn alias RCS-e (Rich Communication Suite-enhanced) an. Mit diesem netzübergreifenden Service können Kurznachrichten, Dateien, Bilder und Videos übermittelt werden. Auch Videotelefonate sind möglich – ähnlich wie bei Skype. Mit Joyn wollen die Mobilfunkanbieter eine neue Einnahmequelle erschließen und die rückläufigen Umsätze mit Kurznachrichten kompensieren.

In Deutschland gibt es mittlerweile rund 113 Millionen Mobilfunkverträge, fast 1,4 pro Einwohner. Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Aris im Auftrag des Bitkom haben 87 Prozent aller Deutschen ab 14 Jahre mindestens ein Handy. Dabei geht der Trend klar zu Smartphones, auch ältere Menschen steigen derzeit auf die modernen Geräte um. Aktuell besitzen 40 Prozent aller Deutschen ab 14 Jahren ein Smartphone.

ZDNet.de Redaktion

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