Bericht: Blackberrys Patentportfolio ist bis zu 5 Milliarden Dollar wert

Angesichts des möglichen Verkaufs von Blackberry hat Christ Marlett, CEO der Investmentbank MDB Capital Group, das Patentportfolio des kanadischen Unternehmens bewertet. Seiner Ansicht nach sind die rund 9000 Schutzrechte der größte Vermögenswert des angeschlagenen Handyherstellers. Im günstigsten Fall könne Blackberry damit bis zu 5 Milliarden Dollar erlösen.

Es sei das „letzte große und derzeit erhältliche Mobilfunk-Portfolio“, begründete Marlett seine Einschätzung im Gespräch mit All Things Digital. Bei einem Verkauf an ein Konsortium könnten die Patente zwischen 2 und 3 Milliarden Dollar erlösen. Ein einzelner Käufer würde aber im Rahmen eines Bieterwettstreits unter Umständen bis zu 5 Milliarden Dollar für das geistige Eigentum bezahlen. Mögliche Kaufinteressenten sind Marlett zufolge Microsoft, Google, Apple und Samsung.

Einige der Schutzrechte stammen wahrscheinlich aus dem Portfolio von Nortel. Blackberry war Mitglied des Rockstar-Konsortiums, das Ende Juni 2011 etwa 6000 Nortel-Patente für 4,5 Milliarden Dollar ersteigert hatte. Blackberry, das zu dem Zeitpunkt noch Research in Motion hieß, zahlte für seinen Anteil ungefähr 775 Millionen Dollar.

Einem Bericht von Reuters zufolge könnten sich einige potenzielle Käufer aber auch für die rund 72 Millionen Blackberry-Abonnenten interessieren. Es wird angenommen, dass 20 Millionen davon dem Enterprise-Sektor zuzuordnen sind. Dies sei eine sehr profitable Kundenbasis, aus der beispielsweise Google oder Microsoft Vorteile ziehen könnten.

Zudem verfüge Blackberry über eigene Produktionsstätten und habe bereits hohe Summen für Restrukturierungen und den Abbau von Arbeitsplätzen ausgegeben, heißt es weiter in dem Bericht. Das eigentliche Handygeschäft sei nach Ansicht von Analysten wertlos. Tatsächlich werde die Schließung wahrscheinlich bis zu 2 Milliarden Dollar kosten.

„Jemand wie Microsoft könnte die Zahlung von 4 bis 5 Milliarden Dollar für das Geschäft und 4 bis 5 Milliarden Dollar für das geistige Eigentum rechtfertigen, was einen Gesamtpreis zwischen 8 und 10 Milliarden Dollar ergeben würde“, sagte Marlett im Interview mit All Things Digital.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

Tipp: Was wissen Sie über Blackberry? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago