Das Arbeitsministerium Brasiliens hat einen Prozess gegen Samsung eingeleitet, das angeblich 6000 Arbeiter in einer Fabrik irregulären Bedingungen aussetzt. Zu den genauen Vorwürfen zählen bis zu 15 Stunden lange Schichten, zu wenig Sitzmöglichkeiten an Fließbändern, zu wenig Pausen und freie Tage sowie Belästigung.
Im Fall einer Verurteilung könnte Samsung eine Strafe in Höhe von bis zu 250 Millionen Real (80 Millionen Euro) auferlegt werden. Die Summe ginge direkt an die betroffenen Mitarbeiter. Die fragliche Anlage findet sich in Manaus.
Den Behörden zufolge mussten mindestens 2000 der Arbeiter im Jahr 2012 bis zu zwei Wochen krankgeschrieben werden, weil sie aufgrund der Arbeitsbedingungen Dauerbelastungsstörungen und Rückenprobleme bekamen. Das sei nicht verwunderlich, wenn ein Angestellter nur 65 Sekunden Zeit habe, einen Fernseher zu assemblieren. Für ein Mobiltelefon habe Samsung 33 Sekunden eingeplant.
Im September 2011 hatte Samsung schon einmal 500.000 Real (160.000 Euro) Strafe an Angestellte einer Fabrik in Campinas (Bundesstaat Sao Paulo) zahlen müssen. Die Vorwürfe waren dort sehr ähnlich: Die Arbeitskräfte wurden unter anderem von ihren Vorgesetzten bedroht. Samsung zahlte damals die Strafe und sagte zu, sich um Besserung zu bemühen.
Die US-Organisation China Labor Watch hat schon öfter auf Parallelen der Arbeitssituation bei Apple-Zulieferer Foxconn und bei Samsung hingewiesen. Allerdings betreibt Samsung den Großteil seiner Werke – ob in China, Südkorea oder Brasilien – selbst. Es hat zu der Untersuchung in Brasilien einen kurzen Kommentar abgegeben, man sei den höchsten Standards für Sicherheit, Gesundheit und Wohlergehen der Arbeiter verpflichtet und werde voll mit den Behörden kooperieren, sobald man von diesen etwas höre.
Die zahlreichen Berichte über die Ausbeutung multinationaler Konzerne bei der Handyproduktion hat dazu geführt, dass sich in den Niederlanden eine Gruppe zusammengeschlossen hat, die sich eine faire Produktion eines Smartphone zum Ziel gesetzt hat. Das sogenannte Fairphone verfügt über ein 4,3 Zoll großes Display und kostet 329 Euro. Es soll im Spätherbst an die Kunden ausgeliefert werden. Die erste Produktionsserie, die erst nach 5.000 Vorbestellungen möglich wurde, umfasst 20.000 Geräte, wovon bereits knapp 13.000 verkauft worden sind.
[mit Material von Angelica Mari, ZDNet.com]
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