Ein palästinensischer Sicherheitsforscher hat nach eigenen Angaben eine Schwachstelle in Facebook entdeckt. Details dazu veröffentlichte er am Wochenende in Mark Zuckerbergs Chronik. Facebooks Sicherheitsteam wirft er vor, seinen Bericht anfänglich ignoriert zu haben.
Die Anfälligkeit erlaube es jedermann, beliebige Inhalte auf den Facebook-Seiten anderer Mitglieder zu veröffentlichen – unabhängig davon, ob man ein Freund dieser Person sei, schreibt Khalil Shreateh in einem Blogeintrag. Den Fehler habe er ursprünglich über Facebooks „White Hat“-Prämienprogramm gemeldet, das eine Mindestprämie von 500 Dollar für nachgewiesene Bugs vorsieht.
Als Beweis habe er die Lücke auf der Facebook-Seite der Zuckerberg-Freundin Sarah Goodwin demonstriert, ergänzte der Forscher. Ein Sicherheitstechniker des Social Network habe ihm in einer knappen Stellungnahme erklärt, „das ist kein Bug“.
Daraufhin entschied sich Shreateh, sich direkt an CEO Mark Zuckerberg zu wenden. „Vor einigen Tagen habe ich einen ernsten Facebook-Exploit entdeckt, der es Nutzern erlaubt, etwas in die Chronik anderer Facebook-Mitglieder zu schreiben, obwohl sie nicht auf deren Freundesliste stehen“, schrieb Shreateh in Zuckerbergs Chronik. „Danke, dass sie sich die Zeit nehmen, dies zu lesen, und zu veranlassen, dass mich ein Mitarbeiter ihres Unternehmens kontaktiert.“
Innerhalb weniger Minuten habe sich Facebook dann tatsächlich bei ihm gemeldet und nach Details zu der Schwachstelle gefragt. Zudem sei sein Facebook-Konto deaktiviert worden. Ein Sicherheitstechnikers des Unternehmens bezeichnete die Sperrung als „Vorsichtsmaßnahme“.
„Als wir Ihre Aktivität entdeckt haben, wussten wir nicht genau, was passiert“, zitiert Shreateh einen Techniker namens Joshua. „Unglücklicherweise enthielt Ihr Bericht an unser White-Hat-System zu wenige technische Details, um Maßnahmen einzuleiten.“ Facebook sei nicht in der Lage gewesen, den Fehler zu reproduzieren.
Joshua habe ihm auch mitgeteilt, dass er keine Prämie erhalte, weil er gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen habe. „Wir hoffen trotzdem, dass Sie ihre Arbeit fortsetzen, um Anfälligkeiten in der Site zu finden.“
Ein weiterer Facebook-Techniker äußerte sich am Wochenende in einem auf The Hacker News veröffentlichten Beitrag zu dem Vorfall. Demnach wurde das Sicherheitsleck bereits am vergangenen Donnerstag geschlossen. Er räumte ein, Facebook hätte Shreateh nach dessen ersten Fehlerbericht nach weiteren Details fragen müssen. Dass Shreateh den Fehler jedoch gegen einen echten Nutzer eingesetzt habe, sei für einen White-Hat-Hacker nicht akzeptabel. Forschern sei es gestattet, zu diesem Zweck Testkonten anzulegen.
[mit Material von Steve Musil, News.com]
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