McAfee: Die zweitmeisten Botnetz-Kommandoserver stehen in Deutschland

McAfee hat seinen vierteljährlichen Bericht zur Sicherheitslage und jüngsten Entwicklungen vorgelegt. Darin findet sich Deutschland auf Rang zwei der Liste der Länder, in denen die meisten Botnetz-Server stehen – hinter den mit großem Abstand führenden USA.

In Deutschland stehen die zweitmeisten Kommandoserver für Botnetze (Grafik: McAfee).

Von Deutschland aus wird vor allem das Botnetz Kelihos verbreitet, gefolgt von Cutwail. Ebenfalls den zweiten Platz hinter den USA erreicht Deutschland bei Phishing-URLs und bei Spam-URLs. Was Malware-Hosting angeht, hat es Deutschland an die Spitze der Region EMEA geschafft – und nicht etwa osteuropäische Länder wie Russland (Rang 3) oder Ukraine (nicht in den Top 5). An zweiter Stelle rangieren die Niederlande. Mit Attacken aus Deutschland heraus werden McAfee zufolge vor allem finanzielle Ziele verfolgt.

Außerdem konstatiert der „McAfee Threats Report: Second Quarter 2013“ (PDF), dass in einigen Ländern der Cyberkrieg längst Realität ist. So bekämpfen sich im syrischen Bürgerkrieg nicht nur Truppen mit Schusswaffen, sondern auch „Cyberarmies“. Besonders aktiv sind dabei die auch für Twitter-Attacken auf westliche Medien bekannte Syrian Electronic Army und die Izz ad-Din al-Qassam Cyber Fighters. Auf der anderen Seite griff die Israel Elite Force Ziele in Jordanien, Israel und Libanon an. Auch süd- und nordkoreanische Hacker bekämpfen sich gegenseitig.

Die meisten Malware ausliefernden Server der Region EMEA stehen in Deutschland (Diagramm: McAfee).

In herkömmlicher Malware setzen sich neue Angriffstechniken langsam durch. So hat sich etwa die Zahl der Ransomware-Attacken, die einen Rechner als Geisel nehmen, im vergangenen Jahr verdoppelt. Vor allem Android-Geräte bleiben eindeutig im Fokus der Angreifer. Die Analysten haben im vergangenen Quartal 17.000 Android-Samples identifiziert.

Beliebt sind auf Mobilgeräten außerdem falsche Dating-Apps und echte Anwendungen, denen ein Trojaner aufgepfropft wurde. Auch bringen Malware-Apps immer häufiger scheinbar nützliche Funktionen mit, um den Anwender in Sicherheit zu wiegen. Und die Versuche, an Handys gesandte Banktransaktionsnummern (mTANs) abzufangen, legen weiter zu.

[mit Material von Jakob Jung, Channelbiz.de]

Tipp: Wie sicher sind Sie bei der Sicherheit? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Black Friday: Vorsicht vor schädlichen QR-Codes

Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.

4 Stunden ago

Black Friday: Zahl der ominösen Shopping-Websites steigt

Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.

4 Stunden ago

SmokeBuster bekämpft SmokeLoader

Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.

11 Stunden ago

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

1 Tag ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

1 Tag ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

1 Tag ago