Teile des Internets sind in China am Sonntag nicht verfügbar gewesen. Grund war ein Denial-of-Service-Angriff, den zumindest die chinesische Regierung als den größten aller Zeiten einstuft. Der Traffic scheint auf 24 Stunden gerechnet um 32 Prozent reduziert worden zu sein.
Der Angriff begann am Sonntagmorgen Ortszeit, benötigte aber einige Stunden, bevor sich tatsächliche Auswirkungen zeigten. Ziel war die Registrierdatenbank für die Top-Level-Domain .cn, die letztlich auch zwei bis vier Stunden lang komplett außer Gefecht war, wie das Wall Street Journal berichtet. Dennoch blieben etliche .cn-Websites erreichbar, da Service Provider Kopien der Registrierdaten gespeichert hatten.
Heute scheint der Angriff vorbei; chinesische Nutzer können auf alle Sites in ihrer Sprache wieder wie gewohnt zugreifen – zumindest soweit diese nicht durch die Große Firewall blockiert werden, weil es dort um Demokratie, Dissidenten, Tibet oder das Massaker auf dem Platz des himmlischen Friedens geht.
Unklar ist noch, wer hinter dem Angriff steht und ob es einen aktuellen Anlass gab – beispielsweise den Prozess gegen Bo Xilai oder die jüngsten Verhaftungen bekannter Mikroblogger wegen Verbreitung von „Gerüchten“. Beide Fragen werden aber hauptsächlich in China diskutiert, während nach außen hin kaum Anlässe für einen Angriff erkennbar sind.
Das WSJ zitiert zur Angriffstechnik die Firma Cloudflare. Ihr zufolge handelte es sich zwar um ein raffiniertes Verfahren, das ja offensichtlich auch erfolgreich gewesen sei. Von der Anlage her habe aber durchaus eine Einzelperson diesen Angriff durchführen können.
[mit Material von Nermin Hajdarbegovic, TechEye.net]
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