Trend Micro zufolge ist seit Kurzem ein Exploit für eine Sicherheitslücke in Java SE 6 im Umlauf, für die es keinen Patch gibt. Es handelt sich um die Anfälligkeit CVE-2013-2463, die Oracle im vergangenen Juni mit Java SE 7 beseitigte. Java 6 versorgt Oracle seit Ablauf des Supports im April nicht mehr mit Fixes.
„Besonders alarmierend ist, dass besagter Exploit in das Neutrino-Exploit-Kit integriert wurde“, schreibt Trend-Micro-Sprecher Gelo Abendan in einem Blogeintrag. Die Exploit-Sammlung sei schon für die Verbreitung von Ransomware benutzt worden, die wichtige Systemdateien sperre und erst nach Zahlung eines „Lösegelds“ wieder freigebe.
Abendan befürchtet, dass Oracles Weigerung, das Loch in Java 6 zu stopfen, ernste Folgen haben könnte. Mehr als 50 Prozent der Nutzer setzten immer noch die veraltete Version der Laufzeitumgebung ein. Der Exploit gebe Hackern und Cyberkriminellen die Möglichkeit, Firmen und Nutzer anzugreifen. Ein besonders großes Risiko ergebe sich für Unternehmen, die aus technischen Gründen nicht auf die neueste Version der Oracle-Software umsteigen könnten.
Trend Micro empfiehlt Java-Nutzern, ein Upgrade auf Java 7 durchzuführen. Unternehmen, die noch Java 6 verwenden, sollten „dringend den Umstieg auf die jüngste Version starten“, um sich vor Angriffen auf die Java-Lücke zu schützen.
„Dieser Vorfall bietet auch einen Vorgeschmack auf das, was passieren könnte, wenn Microsoft den Support für Windows XP beendet hat“, ergänzte Abendan. Im April 2014 stellt Microsoft aber nicht nur die Unterstützung für Windows XP, sondern auch für Office 2003 ein. Der Softwarekonzern rät Nutzern schon länger, bis dahin auf aktuelle Versionen seiner Software umzusteigen.
Laut einer im März von Websense veröffentlichten Studie lief Anfang des Jahres auf 95 Prozent aller Rechner, auf denen Java installiert war, eine veraltete und damit anfällige Version. Nur auf 5,53 Prozent aller Systeme befand sich eine zu dem Zeitpunkt aktuelle Version. Auf 78,86 Prozent aller Rechner lief noch Java 6.
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