IDC hat seine Prognose für den weltweiten Tabletmarkt nach unten korrigiert. 2013 sollen alle Hersteller zusammen nun 227,4 Millionen Tablets ausliefern, ein Prozent weniger als die zuvor vorausgesagten 229,3 Millionen Einheiten. Die neue Schätzung begründen die Marktforscher mit einem schwachen zweiten Quartal und fehlenden Produktneuvorstellungen.
„Das bedeutet, dass das zweite Halbjahr noch wichtiger für den Tabletmarkt wird“, wird Tom Mainelli, Research Director bei IDC für Tablets, in einer Pressemitteilung zitiert. Traditionell setzten Hersteller im Weihnachtsgeschäft die meisten Geräte ab. Schon früher hatte IDC erklärt, der Tabletmarkt sei im ersten Halbjahr langsamer gewachsen als erwartet, weil Apple im Frühjahr kein neues iPad herausgebracht habe.
Den Markt belastet aber nicht nur das Fehlen wichtiger neuer Produkte. Auch die Einführung größerer Smartphones, der sogenannten Phablets mit Bildschirmen über 5 Zoll, hält laut IDC Nutzer davon ab, neue Tablets zu kaufen. Die angekündigten Smartwatches wie Apples iWatch und Samsungs Galaxy Gear wirkten sich ebenfalls auf den Markt aus – allerdings in erster Linie in Regionen wie Nordamerika, Westeuropa und Japan.
Zudem rechnet IDC mit weiteren Preissenkungen. Immer mehr große Anbieter verwendeten Komponenten aus dem Niedrigpreissegment, um der Konkurrenz durch Whitebox-Anbieter zu begegnen. Deren Produkte erreichten eine immer höhere Verbreitung, „obwohl sie normalerweise eine geringere Qualität und ein schlechteres Nutzererlebnis bieten“, ergänzte Mainelli.
Ein weiterer Trend ist laut IDC der Erfolg von Tablets im geschäftlichen Umfeld. Bildungsprojekte und vertikale Märkte wie der Handel sollen dazu beitragen, dass dieses Segment seinen Anteil am gesamten Markt von 10 Prozent im Jahr 2012 auf 20 Prozent im Jahr 2017 verdoppeln wird. In diesem Jahr erwartet IDC, dass 87 Prozent der Tablets von Verbrauchern und 13 Prozent von Firmen und Organisationen gekauft werden.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
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