Apple hat ein Patent für ein Kollaborationssystem für Videokonferenzen angemeldet, zu dem ein großer Tischcomputer sowie Stifteingabe gehören. Die Patentschrift schlägt außerdem interaktive Menüs für die Darstellung auf großen Displays vor, die automatisch Raum freigeben für den Arm eines Präsentators, damit seine Gesten keine Inhalte verdecken.
Das vorgesehene System umfasst verschiedene Eingabegeräte und einen Kollaborationsserver, der die verschiedenen Nutzer und Eingabesysteme verbindet. Das System könnte mit mehreren Displaytypen und einem großen Tischcomputer arbeiten, der in der Kollaborationszentrale aufgestellt ist. Genau in diesem Umfeld ist Microsoft schon länger aktiv, das seit mehreren Jahren den inzwischen in PixelSense umbenannten Tischcomputer Surface anbietet. Im letzten Jahr übernahm Microsoft außerdem mit Perceptive Pixel einen Hersteller von Multitouch-Workstations und großformatigen Displays, die sich auch für Kollaborationslösungen eignen.
Bei Apples Kollaborationssystem sollen die Nutzer auch Eingaben über einen Stift vornehmen können, der Koordinaten übermittelt – und daher wie ein herkömmlicher Stift auf Papier zu nutzen wäre. Dem Kollaborationsserver fällt die Aufgabe zu, die Bewegungen des elektronischen Stifts zu interpretieren und das Ergebnis den anderen Teilnehmern zu übermitteln. So könnte etwa ein gezeichnetes Bild auf dem großen Display im Kollaborationszentrum erscheinen – oder der Anwender könnte per Stift an einer Abstimmung teilnehmen.
Aus einer Patentanmeldung ist natürlich nicht schon auf kommende Produkte zu schließen. Doch Apples Beschäftigung mit Stifteingabe ist schon deshalb bemerkenswert, weil das Unternehmen so lange Toucheingaben bevorzugt hat. Hier könnte sich auch beim iPhone-Hersteller zumindest ein Umdenken in Richtung simultaner Touch- und Stifteingabe andeuten. Auf Stiftbedienung setzt bereits Samsung mit dem von Wacom gefertigten „S Pen“ für die Galaxy-Note-Serie sowie verschiedene Tablets. Es hat sich an seinem Digitizer-Lieferanten Wacom sogar finanziell als „strategische Investition für einer verstärkte Zusammenarbeit mit dem Stylus-Hersteller“ beteiligt.
Schon im letzten Dezember hatte Apple-Mitgründer Steve Wozniak Kollaboration zu einem der großen Trendthemen des Jahres 2013 erklärt. „Die Firmen werden von begrenzten Kollaborationsanwendungen abkommen – zugunsten von All-in-One-Lösungen, die sich gut an vorhandene Strukturen anpassen lassen und die Leistung einer zunehmend mobilen Belegschaft steigern.“ In der möglichst einfachen Nutzung liege aber noch eine wesentliche Herausforderung. Zudem sei es für jegliche Anwendungen wichtig, nicht nur auf einer Plattform lauffähig zu sein. „Den einfachen Weg zu gehen und nur für eine Plattform zu entwickeln, das ist nicht mehr akzeptabel“, sagte er – und könnte sich damit an Microsoft ebenso wie an Apple gerichtet haben.
[mit Material von David Morgenstern, ZDNet.com]
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