Google Glass kännte sich innerhalb von nur vier Jahren zu einem Milliardenprojekt für Google entwickeln. Davon geht der Analyst Robert S. Peck von SunTrust Robinson Humphrey in einem Interview mit All Things D aus. Für 2017 schätzt er einen möglichen Umsatz mit Glass in Höhe von 3,17 Milliarden Dollar.
Das wären immerhin 3,7 Prozent von Googles für 2017 Jahr geschätztem Jahresumsatz, nämlich 86,4 Milliarden Dollar. Hauptsächlich sollen natürlich nicht Hardware-Verkäufe, sondern zusätzliche Suchvorgänge und damit verbundene ausgelieferte Anzeigen zu der Summe beitragen. Weitere wichtige Faktoren sind durch Glass ermöglichte Verbesserungen bei der Personalisierung von Anzeigen und App-Verkäufe.
Peck geht davon aus, dass Glass-Nutzer etwa doppelt so viele Suchanfragen täglich ausführen werden wie Anwender mit Smartphones oder Tablets. In der Brille angezeigte Werbung werde zudem genauer auf den Anwender abgestimmt und unter anderem deshalb teurer als gewöhnliche Mobilwerbung sein.
Peck glaubt aber nicht, dass Glass vor 2017 schon richtig abheben wird. Bis dahin wird Google nach seiner Schätzung nur rund 64.500 Brillen verkaufen.
Google hat Glass bisher nur als Explorer Edition für Entwickler zum Preis von 1500 Dollar verfügbar gemacht. Eine Endanwender-Version soll im kommenden Jahr erscheinen. Gleichzeitig startet auch ein App Store für so genannte Glassware. Peck erwartet, dass man im Jahr 2017 für eine solche Brille nur mehr 349 Dollar zahlen muss. Der einmalige Vorteil sei, dass man die Hände frei habe und nebenbei weiter seine bisherige Beschäftigung ausführen könne.
Google Glass ist Googles erster Vorstoß ins vermutete Wachtumssegment Wearable Computing. Das Gerät kann Videos und Fotos aufnehmen, Daten im Internet nachschlagen, selbsttätig über umgebende Sehenswürdigkeiten und Angebote informieren sowie bei der Navigation helfen. Allerdings gelten Brillencomputer – anders als Armbanduhren – bisher als nicht gerade massentaugliches Technikspielzeug. Diese Ansicht vertritt unter anderem Apple-CEO Tim Cook.
Tragbare Technik sei „hochgradig interessant“, sagte Cook im Mai. Eine Brille wie Google Glass hält er für „zu riskant“. Die Vorstellung, etwas am Handgelenk zu tragen, sei hingegen „natürlich“. Allerdings bietet Sony eine Smartwatch als Android-Ergänzung schon in der zweiten Generation ohne großen Erfolg an, und Samsung ist aufgrund der gestern Abend vorgestellten Fernbedienungs-Uhr Galaxy Gear heute das Gespött der Branche.
[mit Material von Dara Kerr, News.com]
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