Intel forscht an Mikrowatt-Chips

Intel-Forschungsteams arbeiten an winzigen Chips, die extrem wenig Energie benötigen und sie aus ihrer unmittelbaren Umgebung beziehen könnten. Sie sollen in verschiedensten Geräten etwa als Controller oder Sensoren einsetzbar sein und dadurch auch „Wearable Computing“ weiterbringen. Das enthüllte auf der Entwicklerkonferenz IDF 2013 in San Francisco Ravi Iyer, der Intels SoC Platform Architecture Group leitet.

Sie sollen im Milliwatt- und Mikrowatt-Bereich arbeiten und Hardware in minimaler Größe ermöglichen. „Wir erforschen, wie sehr wir diese Geräte verkleinern können, mit wie wenig Energie sie auskommen und wie wenig sie kosten dürfen“, erklärte er. „Heute werden SoCs für Geräte wie Smartphones entwickelt und sind deshalb für ein anderes Verhältnis von Energie zu Leistung optimiert. ‚Lasst uns eine Ebene tiefer gehen‘ sagen wir, ‚in der das Gerät wirklich klein sein muss.'“

In die Bereiche von Milliwatt und Mikrowatt vorzudringen, ist laut Iyer erforderlich, damit ein Gerät wochenlang mit einer Batterie lauffähig ist. Das wiederum bedinge, Systems-on-a-Chip (SoCs) auf die Komponenten zu reduzieren, die sie für die Ausführung einer bestimmten Aufgabe wirklich benötigen. Auch das Geräteverhalten müsse für seine Aufgabe optimiert sein, um nicht mehr Energie als unbedingt erforderlich zu verbrauchen. Als Beispiel nannte er ein Gerät zur Messung der Körpertemperatur, das meist inaktiv bleiben könne und nur im Abstand von Sekunden „erwachen“ müsse, um die Temperatur zu ermitteln und die Daten an einen Server zu senden.

Als weiteres Beispiel beschrieb Iyer einen einfachen USB-Stick, der zusätzlich NFC und Gestensteuerung unterstützt. Ein solcher USB-Stick könne etwa zur Authentifizierung eines Nutzers dienen. Um solche „smarten“ Fähigkeiten erweitern ließen sich auch alltägliche Objekte wie Kleidung, Brillen, Anstecker, Uhren, Armbänder und selbst Fingerringe.

Die Forscher hoffen sogar darauf, ganz auf eine Batterie verzichten zu können. „Wir überlegen, wie wir Energie im Bereich von Mikrowatt und vielleicht bis zu einem Milliwatt aus der Umgebung beziehen können“, sagte Forschungsleiter Iyer. „Wir denken dabei an Solarenergie, Radiofrequenzen, Vibrationen, thermische und weitere Energiearten, die wir zum Betrieb der Geräte nutzen können.“

Auch wenn Intel schon technische Grundlagen erarbeitet hat, ist nicht mit einer baldigen Vermarktung fertiger Produkte zu rechnen. „Wir haben Technologien geschaffen, die sich in einem zeitlichen Rahmen von fünf Jahren entfalten“, sagte Iyer.

[mit Material von Nick Heath, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

3 Tagen ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

6 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

7 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

1 Woche ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

1 Woche ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

1 Woche ago