Dropbox hat bestätigt, dass es auf persönliche Dokumente seiner Nutzer zugreift. Es reagierte damit auf den Bericht eines Forschers, der sich selbst Vintsurf nennt. Er hatte kürzlich festgestellt, dass Dropbox schon kurz nach Upload einer Datei deren Inhalte abruft.
Nach Angaben des Cloudspeicherdiensts erfolgt der Zugriff, um eine Vorschau für Dokumente zu erstellen. „Dropbox erlaubt es Nutzern, Dokumente im Browser zu öffnen und eine Vorschau anzuzeigen“, schreibt das Unternehmen in einer E-Mail an TechWeekEurope. Die Vorschau werde automatisch erzeugt, „um es Nutzern einfacher zu machen, sich Dokumente in ihrer Dropbox anzusehen.“
Der Forscher hatte ein Tool namens HoneyDocs eingesetzt, um mögliche Zugriffe seitens Dropbox zu dokumentieren. Es initiiert eine eingebettete „GET“-Anfrage, sobald ein Dokument geöffnet wird. Ein Upload in den persönlichen Dropbox-Ordner habe unmittelbar zu einer Rückmeldung geführt.
Zudem stellte Vintsurf nach eigenen Angaben fest, dass Dropbox eine Datei, nachdem sie gelöscht und wieder hochgeladen wurde, nicht noch einmal öffnet. Ihm zufolge sind nur mit Microsofts Textverarbeitung Word erstellte Dokumente betroffen.
Der Upload von weiteren Dateien habe außerdem gezeigt, dass der Zugriff über verschiedene Amazon-EC2-Instanzen mit unterschiedlichen IP-Adressen erfolge. „Mich würde interessieren, ob das immer noch ein automatisiertes Verfahren ist oder ob Menschen daran beteiligt sind“, schreibt Vintsurf. „Es könnte aber auch etwas mit der Konfiguration von Dropbox‘ Storage-Architektur zu tun haben.“
Im Mai war Microsoft in die Kritik geraten, weil Skype Sofortnachrichten seiner Nutzer scannt. Nach Angaben des Softwarekonzerns handelt es sich um eine Sicherheitsfunktion, die Spam und gefährliche URLs blockieren soll.
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