Apple hat die jüngste Variante seines Mobilbetriebssystems veröffentlicht. iOS 7 (Build 11A465) entspricht der vor wenigen Tagen für Entwickler bereitgestellten Version. Sie steht für iPhone 4, 4S und 5, iPad 2 und später, iPad Mini sowie iPod Touch der fünften Generation zum Download bereit. Das Update bringt nicht nur eine neu gestaltete Oberfläche und zahlreiche neue Funktionen, es enthält auch Fixes für insgesamt 80 Sicherheitslücken.

Besitzer von Geräten mit iOS 6 oder früher können das Update drahtlos über das Mobilfunknetz oder WLAN herunterladen. Aufgrund der Größe kann es sein, dass zuvor Inhalte auf dem Gerät gelöscht werden müssen. Alternativ ist die Aktualisierung mit einem Windows-PC oder Mac möglich. Hierfür wird die aktuelle iTunes-Version 11.1 benötigt. Die für die Offline-Installation benötigten IPSW-Dateien stehen bereits zur Verfügung. Sie können manuell oder aber von iTunes heruntergeladen werden. Wem die neue iOS-Version nicht gefällt, kann derzeit noch auf iOS 6 wechseln. Die älteren Firmware-Dateien signiert Apple noch als gültig. Wie lange das der Fall sein wird, steht nicht fest. Ein Downgrade auf iOS 6 sollte also – falls gewünscht – bald erfolgen.

Für iOS 7 hat Apple erstmals seit Einführung des iPhone im Jahr 2007 die Oberfläche seines Mobilbetriebssystems grundlegend überarbeitet. Der „flachere“ Look gilt damit als wichtigstes Merkmal von iOS 7. Weitere Änderungen betreffen unter anderem das Kontrollzentrum, das nun mit einer Wischgeste von unten eingeblendet wird, die Mitteilungszentrale, die um das Feature „Heute“ erweitert wurde, der Browser Safari, der nun eine bildschirmfüllende Oberfläche in Verbindung mit dem iPhone bietet, und den Sprachassistenten Siri.

Die Schwachstellen, die iOS 7 beseitigt, stecken unter anderem in den Komponenten CoreGraphics, CoreMedia, Data Protection, Data Security, ImageIO, Kernel, Passcode Lock, Safari, Sandbox, Social, Telephony und Twitter. Angreifer könnten beispielsweise mittels manipulierter PDF-Dateien, XML-Dateien oder Websites Schadcode einschleusen und ausführen. In der Browserengine WebKit stopft Apple alleine 42 Löcher, die ebenfalls eine Remotecodeausführung erlauben.

Der Ansturm auf das iOS 7 hat offenbar zu Server-Problemen bei Apple geführt. Auf Twitter und Apples Support-Seite beschweren sich Nutzer über abgebrochene Downloads und Fehlermeldungen wie „Softwareaktualisierung fehlgeschlagen“.

Allerdings ist das Update auch größer als die früheren Aktualisierungen. Nutzer älterer iPhones müssen zwischen 600 und 700 MByte herunterladen. Beim iPad vier sind es bis zu 935 MByte. Außerdem wird für den Download und die Installation in einigen Fällen mehr als 3 GByte freier Speicherplatz benötigt.

Einige Nutzer berichten auch von Problemen mit Apples Aktivierungsservern. Wie AppleInsider von einer seiner Quellen erfahren hat, hat Apple inzwischen eine interne Störungsmeldung an seine Mitarbeiter ausgegeben. Sie hat dem Bericht zufolge die höchste Priorität „P1“. Laut Apples Status-Website arbeiten aber alle Dienste fehlerfrei.

Neben neuen Funktionen und grellbunten Icons bietet iOS 7 auch eine deutlich verbesserte JavaScript-Leistung. Nicht so toll gelungen ist die neue Benutzerführung in Safari. Die Reader-Funktion gibt es zwar noch. Doch ist sie nicht so schick umgesetzt wie bisher. Auch beim Zugriff auf Lesezeichen muss man sich umgewöhnen.
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[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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