Google startet Medizintochter Calico

Google hat eine Tochter namens Calico gegründet, die sich „auf Gesundheit und Wohlbefinden, besonders die Herausforderung des Alterns und damit verbundener Krankheiten“ fokussiert. Das teilt CEO Larry Page auf Google+ mit. Als CEO habe man Art Levinson gewonnen, der im Aufsichtsrat von Apple sitzt und früher schon Genentech als CEO leitete.

Larry Page (Bild: CNET)

Auch Apple-CEO Tim Cook hat dem neuen Unternehmen alles Gute gewünscht: „Für zu viele unserer Freunde und Verwandten ist das Leben zu früh geendet, oder die Qualität ihres Lebens lässt zu wünschen übrig. Art ist einer jener Verrückten, die glauben, das müsste nicht so sein.“

In einem Interview mit Time drückte Page die Hoffnung aus, Calico könne vielleicht Dinge entwickeln, „die in 10 oder 20 Jahren wirklich wichtig sind“. Es gebe Branchen, in denen es so lange brauche, um eine Idee in die Praxis umzusetzen – und die Medizin sei eine davon.

Calico steht für California Life Company. Zu einzelnen Projekten hat sich Page noch nicht geäußert. Er nannte es „eine längerfristige Wette“ und deutete immerhin an, womit sich Calico wohl nicht beschäftigen wird: „Was ich verblüffend fand: Wenn man das Problem Krebs löst, verlängert man die durchschnittliche Lebenserwartung um rund drei Jahre. Das scheint immer eine so große Sache, die die Welt verändern könnte. Es gibt natürlich viele tragische Krebsfälle, aber in der Summe wäre das kein so großer Fortschritt, wie man vielleicht denkt.“

Auffällig an Calico ist, dass es über Art Levinson einen Schulterschluss zwischen Apple und Google ermöglicht. Gleichzeitig erstaunt, dass der Name des Google-Mitarbeiters Ray Kurzweil nicht genannt wird, der sich stark für lebensverlängernde Technik engagiert – wenn auch privat. Google beschäftigt ihn im Bereich Künstliche Intelligenz und Erkennung natürlicher Sprache.

Ebenfalls erstaunlich: Calico scheint gewinnorientiert, also kein wohltätiges Projekt, wie Google über Google.org ja auch schon etliche gestartet hat. Hofft Google also, lebensverlängernde Techniken verkaufen zu können – oder genügt es ihm, wenn seine User ein paar Jahre länger auf seine Anzeigen klicken können? Mit Google Health gab es ja schon einmal eine gewinnorientierte Medizin-Tochter, die ein System für digitale Krankenakten anbot. Zum 1. Januar 2012 wurde das Angebot eingestellt.

[mit Material von Eric Mack, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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