Canonical kündigt Mobil-OS Ubuntu Touch für 17. Oktober an

Canonical wird sein Mobil-OS Ubuntu Touch am 17. Oktober veröffentlichen. Das hat Nicholas Skaggs, Community Coordinator bei Canonical, in einem Blogeintrag bestätigt. Tester forderte er auf, bis zur Veröffentlichung der finalen Version weiterhin nach möglichen Fehlern zu suchen.

Nutzer, die die Entwicklung von Ubuntu Touch unterstützten wollen, müssen jedoch über ein kompatibles Smartphone oder Tablet verfügen. Dazu gehören offiziell bisher erst vier Geräte: die erste Generation des Nexus 7 (Grouper), Galaxy Nexus (Maguro), Nexus 4 (Mako) und Nexus 10 (Manta).

Eigentlich wollte Canonical zusammen mit Ubuntu Touch auch ein eigenes Smartphone entwickeln. Die Finanzierung des Ubuntu Edge genannten Handys sollte über eine Crowdfunding-Kampagne gesichert werden. Allerdings verpasste das Unternehmen das gesetzte Ziel von 32 Millionen Dollar deutlich. Rund 20.000 Unterstützer gaben knapp 12,81 Millionen Dollar. Darunter war auch der Nachrichtensender Bloomberg, der sich mit 80.000 Dollar beteiligte.

Trotz der gescheiterten Finanzierung hält Canonical an seinem linuxbasierten Mobilbetriebssystem fest. CEO Jane Silber sagte im August, Anfang 2014 würden voraussichtlich die ersten Modelle mit dem Betriebssystem Ubuntu Touch erhältlich sein. Anders als das Ubuntu Edge bringen sie aber wohl nicht die volle „Konvergenz“ mit, die Android-Kompatibilität und Desktop-Nutzung einschließt.

Canonical zufolge sind die Verhandlungen mit Geräteherstellern bereits weit fortgeschritten. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen mit zahlreichen Mobilfunkanbietern in der Ubuntu Carrier Advisory Group zusammen. Zu den Gründungsmitgliedern zählen neben der Deutschen Telekom auch China Unicom, Verizon Wireless, Telecom Italia und Everything Everywhere.

Ubuntu Touch ist allerdings nicht das einzige Open-Source-Mobil-OS, das gegen die etablierten Plattformen wie Android und iOS antreten will. Ab Oktober wird die Telekom-Tochter Congstar das erste Smartphone mit Mozillas Firefox OS in Deutschland verkaufen. Das finnische Smartphone-Start-up Jolla meldete in der vergangenen Woche zudem einen wichtigen Durchbruch bei der Portierung von Sailfish OS auf Standard-Android-Hardware. Mit eigenen Geräten wollen die Finnen noch dieses Jahr an den Start gehen.

[mit Material von Steve McCaskill, TechWeekEurope]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

7 Stunden ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

11 Stunden ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

11 Stunden ago

Lags beim Online-Gaming? DSL-Vergleich und andere Tipps schaffen Abhilfe

Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…

12 Stunden ago

GenKI-Fortbildung immer noch Mangelware

Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…

12 Stunden ago

Netzwerk-Portfolio für das KI-Zeitalter

Huawei stellt auf der Connect Europe 2024 in Paris mit Xinghe Intelligent Network eine erweiterte…

14 Stunden ago