Wie Oracle hat jetzt auch Microsoft einen Java-Cloud-Service gestartet. Mittels der quelloffenen OpenJDK-Implementierung Zulu liefert es die Java Standard Edition (Java SE) ab sofort über Windows Azure aus. Dafür arbeitet Microsoft Open Technologies mit dem Java-Spezialisten Azul Systems zusammen.
Im Juli hatten Microsoft und Azul Systems zum ersten Mal von diesem Projekt gesprochen. Jetzt liegt die neue Implementierung vor. Der Vorteil für den Anwender bei Zulu ist, dass über den Microsoft-Cloud-Dienst im Grunde jeder Java-Application-Server verwendet werden kann. Bislang waren Anwender auf Oracle WebLogic beschränkt.
Zulu bildet die Grundlage einer Java-Anwendung. Zusammen mit einem Application-Server bekommen Anwender einen Enterprise-fähigen Stack. Somit können über Zulu Apache Tomcat, Jetty, JBoss oder Oracle-Glassfish-Application-Server verwendet werden. Auch jeder Java-Enterprise-Edition-Application-Server ist offenbar für den Einsatz auf Zulu geeignet.
Inzwischen hat Zulu den Test OpenJDK Community TCK (Technology Compatibility Kit) durchlaufen. Die Software ist unter der GPLv2-Lizenz verfügbar. Derzeit müssen Nutzer allerdings noch eine Version auf Azure hochladen. Dafür brauchen sie ein Eclipse-Plug-in und eine Kopie des Codes, der von Azul heruntergeladen werden muss.
„Mit dem Support von Azul Systems und MS Open Tech, können Anwender sich auf eine qualitativ hochwertige Foundation für ihre Java-Implementierungen verlassen und gleichzeitig die neuesten Fortschritte der Community in OpenJDK nutzen“, sagte Gianugo Rabellino, Senior Director of Open Source Communities bei MS Open Tech.
Seit dieser Woche gibt es von Oracle auch den Java Cloud Service. Über ihn können Nutzer Java SE als Service beziehen. Allerdings ist dafür ein Oracle-WebLogic-Application-Server nötig.
[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]
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