Der Binnenmarktausschuss des EU-Parlaments hat einstimmig einen Gesetzentwurf befürwortet, der einheitliche USB-Ladegeräte und entsprechende Anschlüsse bei allen Mobiltelefonen vorsieht. Die Hersteller sollen verpflichtet werden, ihre Geräte so zu gestalten, dass sie zu einem Universal-Ladegerät kompatibel sind. Der Vorstoß scheint insbesondere auf Apple zu zielen, das noch immer auf seinen proprietären Dock-Connector setzt und lediglich für den europäischen Markt einen zusätzlichen Adapter zum Laden über Micro-USB als Zubehör anbietet.
Andere führende Hersteller halten sich an eine bestehende Übereinkunft und verbauen standardmäßige Micro-USB-Anschlüsse in ihre Geräte, die neben anderen Funktionen auch für das Laden zu nutzen sind. Die freiwillige Übereinkunft wurde schon 2009 von der EU, der UN-Sonderorganisation ITU (International Telecommunications Union) und führenden Handyherstellern getroffen. Sie wurde auch von Apple unterschrieben, das aber auch in seiner neuesten iPhone-Generation noch immer auf die Adapter-Lösung setzt.
Mitunter bestehen Hersteller allerdings selbst dann noch auf der unbedingten Verwendung ihres eigenen Ladezubehörs, wenn ihre Geräte über Micro-USB geladen werden können. „Verwenden Sie nur das Ladegerät und das Micro-USB-Kabel im Lieferumfang Ihres Nexus 4“, schreibt etwa Google für sein Smartphone vor. „Verwendung eines anderen Ladegeräts oder Kabels kann das Telefon beschädigen.“
„Das Chaos bei Ladegeräten von Handys und Tablets muss ein Ende haben“, sagte die deutsche EU-Abgeordnete Barbara Weiler (SPD). „Deswegen fordern wir alle EU-Mitgliedsstaaten und Hersteller dazu auf, endlich ein einheitliches Gerät einzuführen. Es ist vollkommen inakzeptabel, weiter ein heilloses Durcheinander von unterschiedlichen Ladegeräten aufrechtzuerhalten. Wir brauchen eine einheitliche Regelung.“ Letztlich geht es der EU vor allem um die Vermeidung von Elektroschrott.
Der Gesetzentwurf sieht außerdem eine Reform der Richtlinie zu Funkanlagen vor. Sie soll für eine effiziente Nutzung des Funkspektrums sorgen und sicherstellen, dass sich die zunehmende Vielfalt von Geräten nicht gegenseitig beeinträchtigt. Als Nächstes stehen Beratungen mit dem Europäischen Rat und der EU-Kommission an. Die Abstimmung im Plenum soll Anfang 2014 erfolgen.
[mit Material von Dara Kerr, News.com]
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