Ab Montag erweitert Facebook seine Suchfunktion Graph Search um die Möglichkeit, auch ältere Einträge und Status-Updates gezielt zu finden. Mit in den Suchindex aufgenommen werden Kommentare, Notizen, Bildunterschriften und Check-ins anderer Nutzer. Bislang war Graph Search auf Personen, Fotos, Orte und Interessen beschränkt. Es wurde im Juli dieses Jahres eingeführt, ist aber für deutsche Nutzer noch immer nur zugänglich, wenn sie die US-amerikanische Sprachversion verwenden. Da Graph Search auf der Verarbeitung natürlicher Sprache beruht (Natural Language Parsing), ist die Lokalisierung für andere Sprachen relativ aufwendig.
Die erweiterte Version von Graph Search wird das Social Network außerdem zunächst nur für Desktop-Nutzer und sukzessive bereitstellen, aber noch nicht mit Smartphones zugänglich machen. Facebook will zunächst das Verhalten der ersten Anwender beobachten und ihr Feedback auswerten, um das Feature weiter zu verbessern.
Bei der Suche sichtbar werden Einträge bei Facebook, die von Freunden geteilt wurden – aber auch alles, was von anderen Nutzern irgendwann für die Öffentlichkeit freigegeben wurde. Damit können auch längst vergessene Einträge leicht ans Tageslicht kommen, die zwar vorhanden, aber bisher eben nur schwer auffindbar waren.
So können durch die erweiterte Suche noch umfangreichere persönliche Daten offengelegt werden, ohne dass sich Mitglieder der neuen Verfügbarkeit bewusst sind. Darin dürfte auch ein Grund für die ungewohnt zögerliche Einführung liegen. Von Anfang an hatte Facebook zudem bestimmte Suchregeln implementiert, um die Datenschutzbedenken seiner Nutzer zu zerstreuen.
„Es war eine erhebliche Herausforderung für die Entwickler, das Durchsuchen von Einträgen und Status-Updates zu ermöglichen“, erklärte ein Facebook-Sprecher gegenüber News.com. „Zu den Voraussetzungen gehörte die Indizierung von über einer Billion Einträgen.“
Das Social Network sieht Graph Search als dritte wichtige Säule seines Angebots neben News Feed sowie Timeline und wird sie daher früher oder später auch für mobile Nutzer bereitstellen. Die Suchfunktion ist bislang nicht von Werbung begleitet – CEO Mark Zuckerberg schloss eine kommerzielle Nutzung aber von Anfang an nicht aus.
[mit Material von Jennifer Van Grove, News.com]
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