HTC meldet ersten Quartalsverlust seit Börsengang

HTC hat seine vorläufige Bilanz für das dritte Quartal 2013 (bis 30. September) vorgelegt. Demnach verzeichnete der taiwanische Smartphone-Hersteller erstmals seit seinem Börsengang im Jahr 2002 einen Verlust. Der Fehlbetrag beläuft sich auf 2,97 Milliarden Taiwan-Dollar (74,3 Millionen Euro).

Damit fiel das Minus noch höher aus als erwartet. Von Thomson Reuters befragte Analysten hatten in Folge der im Juli ausgegebenen Gewinnwarnung mit einem Verlust von 1,8 Milliarden Taiwan-Dollar gerechnet. Vor einem Jahr hatte HTC noch einen Nettogewinn von 3,9 Milliarden Taiwan-Dollar gemeldet.

Der Umsatz blieb ebenfalls unter den Erwartungen. Statt der anvisierten 50 bis 60 Milliarden Taiwan-Dollar nahm HTC im abgelaufenen Quartal nur 47,05 Milliarden Taiwan-Dollar (1,178 Milliarden Euro) ein. Im Vergleichszeitraum des Vorjahrs hatte es noch 70,2 Milliarden Taiwan-Dollar verbucht. Operativ verzeichnete HTC einen Verlust von 3,5 Milliarden Taiwan-Dollar (87,6 Millionen Euro).

In seiner Gewinnwarnung vom Juli hatte das Unternehmen bereits sinkende Bruttomargen und hohe Fertigungskosten für sein Flaggschiff-Smartphone HTC One als Gründe für die schlechte Geschäftsentwicklung angeführt. CEO Peter Chou ging schon damals von dem schlechtesten Quartalsergebnis der Firmengeschichte aus. Gleichzeitig kündigte er Maßnahmen an, um die Profitabilität zu steigern, etwa durch reduzierte Materialkosten und weitere Betriebsoptimierungen.

Vergangene Woche verkaufte HTC seinen verbliebenen 25-Prozent-Anteil an Beats Electronics zurück. Es kassierte dafür von dem von US-Rapper und Musikproduzent Dr. Dre gegründeten Kopfhörer-Hersteller 265 Millionen Dollar. Dies könnte ihm dabei helfen, zumindest das laufende Geschäftsjahr nicht mit einem Verlust abschließen zu müssen.

Wie fast alle kleineren Smartphone-Hersteller hat HTC Schwierigkeiten, sich gegen die starke Konkurrenz von Apple und Samsung zu behaupten. War HTC anfangs noch der Liebling der Android-Community, hat inzwischen Samsung diese Rolle übernommen. Verzögerungen beim Marktstart des HTC One, aufgrund technischer Probleme, resultierten im ersten Quartal 2013 in einem um 98 Prozent geschrumpften Nettogewinn.

Inzwischen hat HTC außer mit rückläufigen Verkaufszahlen des Spitzenmodells auch noch mit Lieferproblemen des One Mini zu kämpfen. Aufgrund des aufwendigen Designs herrscht eine Knappheit bei den Gehäusen, wie ein Insider gegenüber Reuters erklärte.

[mit Material von Steven Musil, News.com, und Ryan Huang, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

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