Microsoft bemüht sich angeblich nach Kräften, HTC als Hardware-Partner für Windows Phone zurückzugewinnen. Um die Taiwaner davon zu überzeugen, wieder Geräte mit dem OS zu verkaufen, soll Microsoft ihnen kostengünstige oder sogar Gratis-Lizenzen für Windows Phone angeboten haben, wie Bloomberg unter Berufung auf anonyme Quellen berichtet. Das Angebot gilt demnach für Dual-Boot-Modelle, auf denen Android und Windows Phone parallel laufen.
HTC, Hersteller des ersten Android-Smartphones und des aktuellen HTC One, hatte schon in der Vergangenheit Windows Phones im Programm. Allerdings plant es laut Bloomberg derzeit nicht, weitere Geräte mit dem Microsoft-OS zu entwickeln.
Terry Myerson, Leiter von Microsofts Betriebssystem-Sparte, soll HTC schon im September das Angebot unterbreitet haben, die Lizenzgebühren für Windows Phone zu verringern oder gar ganz darauf zu verzichten. Den Bloomberg-Bericht zufolge wird Myerson diesen Monat nach Asien reisen, um den Vorschlag weiter zu diskuttieren. Unklar ist derzeit allerdings noch, wie der Dual-OS-Ansatz funktionieren soll. Technische Einzelheiten würden derzeit ausgearbeitet, so Bloomberg.
HTC wollte den Bericht nicht kommentieren. Microsoft hat sich auf Nachfrage von News.com noch nicht dazu geäußert.
Ein Knackpunkt bei Microsofts Bemühungen um HTC ist ohne Zweifel, dass es mit der Übernahme von Nokias Mobilgeschäft zu einem direkten Konkurrenten wird. Andererseits gilt dasselbe auch für HTCs Android-Partner Google, der inzwischen Eigentümer von Motorola Mobility ist.
Windows Phone hat bisher Schwierigkeiten, am weltweiten Smartphone-Markt Boden auf die dominierenden Systeme Android und iOS gutzumachen. Immerhin konnte es seinen Marktanteil in Europa laut Zahlen von Kantar Worldpanel aber zuletzt auf 9,2 Prozent ausbauen. Android kommt hier im Schnitt auf einen Anteil von 70,1 Prozent, iOS auf 16,1 Prozent.
Derzeit durchläuft Microsoft einen dramatischen Wandel, vom reinen Softwarekonzern zum Hardware-Anbieter. Erster Versuch waren die Windows-8-Tablets Surface, deren zweite Generation am 22. Oktober auf den Markt kommen wird.
HTC kämpft unterdessen selbst mit Problemen. Aufgrund zurückgehender Verkäufe des HTC One und Lieferschwierigkeiten beim One Mini schrieb es erstmals seit seinem Börsengang im Jahr 2002 rote Zahlen. Für das dritte Quartal 2013 meldete es einen Nettoverlust von 2,97 Milliarden Taiwan-Dollar (74,3 Millionen Euro). Windows Phone wäre eventuell ein Ausweg aus der Krise.
[mit Material von Stephen Shankland, News.com]
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