Google-Chairman Eric Schmidt hat auf dem Gartner-Symposium ITXpo in Orlando die Sicherheit von Googles Mobilbetriebssystem verteidigt. Unter dem Gelächter des Publikums – die Konferenz wandte sich an CIOs – erklärte er Android für sicherer als das iPhone.
Schmidt reagierte damit auf eine Herausforderung des Gartner-Analysten David Willis. „Wenn Sie viele Anwesende im Publikum fragen würden, dann würden sie sagen, dass Google Android nicht ihre Hauptplattform ist“, hatte ihm dieser vorgehalten. „Wenn Sie von Android reden, dann sagen sie, Moment mal, Android ist doch nicht sicher.“
„Nicht sicher?“ fragte Schmidt zurück. „Es ist sicherer als das iPhone.“ Er verwies dazu auf mehr als eine Milliarde Nutzer von Android – daher sei die Plattform einem andauernden rigorosen Sicherheitstest in der realen Welt ausgesetzt.
Der in Fahrt gekommene Google-Chairman ging dann gleich noch auf den häufigen Vorwurf über Android als fragmentierte Plattform ein: „Bei Android haben wir eine Vereinbarung mit den Anbietern, dass die Android-Stores kompatibel bleiben, und das ist ein großer Durchbruch für Android“. Entscheidend sei, dass „die Apps kompatibel sind, wenn Sie ein Android-Gerät kaufen.“ Dazu fiel ihm ein historischer Vergleich zu Unix in den 1980ern ein: „Der wesentliche Unterschied war, dass wir damals keinen App Store hatten, um die Unix-Leute zusammenzuhalten.“
Zum Thema Sicherheit riet Schmidt dem Fachpublikum, insbesondere auf Bedrohungen aus China zu achten, da 80 bis 90 Prozent aller Cyberangriffe von dort ausgingen. „Wenn es heute eine schwerwiegende Kompromittierung von Daten bei Google gäbe, wäre das schrecklich für das Unternehmen“, sagte er. Das aber nicht vorstellbar, da CEO Larry Page „so verdrahtet“ für die Risiken sei. Die Überwachungs- und Spähprogramme des US-Geheimdienstes NSA erwähnte er in diesem Zusammenhang nicht.
Die Technologie von Google Now ist laut Schmidt auch für den Einsatz in Unternehmen geeignet. Google experimentiere damit, es zur Berechnung von Arbeitsabläufen und für analytische Zwecke nutzbar zu machen. „Mit gegenwärtigen AI-Techniken sollte es möglich sein, diese Herangehensweise auf jegliches Datenmaterial anzuwenden.“
Er sagte außerdem einen weiteren Umbruch in der Unternehmens-IT voraus: „Die dritte Phase wird durch Tablets vorangetrieben, und es sieht danach aus, dass Enterprise-Computing überwiegend auf mobilen Geräten stattfinden wird. Das bricht das Modell. Für mich sieht es danach aus, dass Sie die vorhandene Infrastruktur abbauen müssen, um im mobilen Modell zu arbeiten. Es passiert direkt vor Ihren Augen.“
Zum Schluss der 45-minütigen Gesprächsrunde kehrte der Gartner-Analyst zum Thema Android-Sicherheit zurück. „Ich habe gehört, dass Android sicherer als das iPhone ist“, sagte Willis. „Android ist sehr sicher“, antwortete Schmidt unter erneutem Gelächter. „Sie werden mit Gmail, Chrome und Android weit zufriedener sein, als Sie sich überhaupt vorstellen können.“
[mit Material von John Fontana, ZDNet.com]
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