Termin für Twitter-Börsengang ist vermutlich der 15. November

Der Börsengang von Twitter ist offenbar für den 15. November geplant. Das hat PrivCo aus für die Börsenaufsicht SEC bestimmten Unterlagen geschlossen. In der ersten Fassung des von Twitter eingereichten Formulars S-1 war versehentlich bereits der 15. Februar als erster Tag genannt worden, an dem Angestellte Aktien verkaufen dürfen. Der Stichtag dafür liegt für gewöhnlich drei Monate nach dem Börsengang, was den 15. November als dessen Termin wahrscheinlich macht.

Das betreffende Feld hätte in dem Börsenprospekt eigentlich frei bleiben sollen. Der versehentliche Eintrag fand sich PrivCo zufolge in der ersten öffentlich zugänglichen Version des Formulars vom vergangenen Donnerstag, wurde aber seither entfernt.

Das Schriftstück enthält aber noch einige weitere Überraschungen. So erwartet Twitter, dass die Zahl seiner Nutzer in Zukunft langsamer wächst als bisher. Als mögliches Geschäftsrisiko führt es auch an, dass es vielleicht nicht gelingen wird, international mehr Profit zu erzielen.

Twitter setzt in seinem Börsenprospekt zunehmend auf die Buzzwords „mobile“ und „real-time“ (Diagramm: PrivCo).

PrivCo hat darüber hinaus die Revisionsgeschichte der SEC-Unterlagen von Twitter analysiert. Unter anderem kam es zu der Erkenntnis, dass Twitter sich mit jeder Überarbeitung mehr den „internationalen Nutzern“ – also denen außerhalb des USA – widmete. Eine Anzeige in der Timeline bringt dem S-1-Formular zufolge in den USA 2,17 Dollar, im Rest der Welt aber nur 30 US-Cent. Twitter schreibt: „Wir erwarten, dass diese Ungleichheit auf absehbare Zeit bestehen bleibt.“

Mit jeder Überarbeitung verwendete Twitter außerdem öfter die Wörter „mobile“ und „real-time“ (Echtzeit). In der ersten, nicht öffentlichen Version kam etwa „mobile“ 91-mal vor, in der jüngsten aber 131-mal. „Da der Werbecharakter der Unterlagen mit jeder Revision stärker wurde – nach Meinung einiger eine Reaktion auf zunehmend enttäuschende Ergebnisse -, wurden bestimmte Buzzwords verstärkt eingesetzt“, schreibt PrivCo. „Das deutlichste Beispiel dafür ist ‚mobile‘, da dieser Bereich schon Google und Facebook beträchtliche Herausforderungen bereitet hat, und ‚real-time‘, das die Möglichkeiten von Twitter als Marketingwerkzeug besonders deutlich macht.“

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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