Das Management von Hewlett-Packard hat sich deutlich von den früher engen Partnern Intel und Microsoft losgesagt. Das „Wintel“-Modell habe ausgedient, sagte Dion Weisler, Executive Vice President der Printing and Personal Systems Group, bei einer Veranstaltung für Security-Analysten in Kalifornien.
„Der Markt verändert sich derzeit stärker als je in den gut 30 Jahren, die ich in der Branche bin“, sagte Weisler mit dem neuen Chromebook 11 in Händen. „Früher, wenn man Wintel-Unterstützung hatte und sich an die Wintel-Vorgaben hielt, konnte man seine Ergebnisse so ziemlich vorhersagen. Man musste nur ein bisschen schneller laufen als die anderen. Alles war verhersehbar. Jetzt finden wir uns in einer Welt mit mehreren Betriebssystemen, neuen Architekturen, neuen Chips, neuer Grafik, neuen Subsystemen wieder.“
HP erwarte daher das größte Wachstum im PC-Bereich bei Systemen ohne Windows. Vielmehr setze es verstärkt auf Android, Chrome und Ubuntu. „Chrome und Android stehen für einen Markt mit 46 Milliarden Dollar, der mit 12 Prozent wächst“, sagte Weisler.
Der Schelte für Microsoft unhd Intel schloss sich HP-CEO Meg Whitman an: „HPs traditionell hochprofitable Märkte durchlaufen einen starken Wandel. Im Bereich Personal Systems werden Wintel-basierte Geräte aggressiv durch ARM-basierte PCs und Mobilgeräte mit konkurrierenden Betriebssystemen ersetzt. Aktuelle Partner, mit denen wir schon lange zusammenarbeiten, etwa Intel und Microsoft, werden immer mehr zu direkten Konkurrenten.“
Weisler führte als Grund für die Veränderungen aufstrebende Märkte wie China an: „In China werden mehr Tablets verkauft als in den USA. Und wissen Sie was? Die meisten nutzen nicht Windows als Betriebssystem.“ Aber auch die Google-Betriebssysteme Android und Chrome könnten nicht alles abdecken. HP habe in Indien einen großen Vertrag abgeschlossen, in dessen Rahmen es Ubuntu-PCs liefere.
Den PC-Markt als solchen werde HP selbstverständlich nicht aufgeben: Er habe immerhin noch ein weltweites Volumen von 170 Milliarden Dollar. Und selbst im Wintel-Bereich gebe es noch Chancen, etwa All-in-One-Systeme, Workstations und Thin Clients. Der traditionelle PC-Markt schrumpfe aber, „und er ist schon stärker geschrumpft, als wir erwartet hatten“, sagte Weisler.
[mit Material von Brooke Crothers, News.com]
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