Mark Shuttleworth sieht Ubuntu-Ideen im iPhone 5S realisiert

Canonical-CEO Mark Shuttleworth sieht Ideen seines Unternehmens im iPhone 5S in die Praxis umgesetzt. Das Smartphone Ubuntu Edge war als konvergentes Gerät konzipiert worden, das einen PC überflüssig macht. Shuttleworth gegenüber ZDNet: „Das Edge könnte die Idee der Konvergenz vorangebracht haben. Sie haben Apples Beschreibung seiner neuen CPU als ‚Desktop-Klasse‘ bemerkt? Ich glaube nicht, dass das Zufall war.“

Apple hatte diese Formulierung für seinen ersten 64-Bit-Prozessor A7 gebraucht. Er kommt im iPhone 5S zum Einsatz. Das von Canonical geplante Ubuntu Edge dagegen ist an der Crowdfinanzierung gescheitert – trotz eingespielter Rekordsumme.

Dis erste Version des Ubuntu-Ablegers für Smartphones, Ubuntu Touch 1.0, wird ab kommender Woche verfügbar sein: Releasetermin ist der 17. Oktober. Statt voller Konvergenz bringt es nur grundlegende Smartphone-Funktionen mit. Endgeräte wurden bisher nicht angekündigt. Canonical spricht von zwei Geräten „im mittleren Bereich“ und zwei „High-End-Modellen“, die für 2014 geplant seien.

Shuttleworth bestätigt dies jetzt erneut und fügt hinzu: „Eine Reihe Netzbetreiber hat Interesse bekundet. Endgerätehersteller investieren Zeit und Mühe, um Ubuntu zu verstehen und seine Leistungsfähigkeit auf ihrer Hardware einzuschätzen.“ Smartphones werde es in der ersten Hälfte des Jahres 2014 geben, ein Tablet erfordere „ungefähr sechs Monate zusätzlich“.

Langfristig bleibt es Canonicals Vision, den Code aller Ubuntu-Versionen zusammenzuführen und ein Ubuntu für Desktops, Smartphones, Tablets sowie Server anbieten zu könnnen. Dafür hat es einen neuen Display-Software-Server-Stack namens Mir konzipiert. Er wird Shuttlewort zufolge benötigt, um „schnelle, saubere“ Grafik für eine Vielzahl an Geräten zu realisieren.

Diesen Monat musste Canonical sich allerdings schon entscheiden, Mir nicht als Standard-Display-Server in Ubuntu 13.10 für Desktops zu verwenden. Es gebe Probleme mit dem Kompatibilitätslayer für X Server namens XMir, hieß es zur Begründung. Shuttleworth glaubt nun, dass ein zusammengeführter Code erst nach Ubuntu 14.04 realisiert werden kann, das für April 2014 eingeplant ist. Spätestens werde dies mit Ubuntu 15.10 umgesetzt werden.

[mit Material von Nick Heath, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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