Imagination Technologies hat erstmals einen auf der MIPS-Architektur basierenden Prozessor für Smartphones und Tablets angekündigt. Die mit dem sogenannten Warrior-Kern der MIPS-Serie 5 ausgestatteten Chips sollen aber auch in Servern, Settop-Boxen und Fernsehern zum Einsatz kommen. Als wichtige Merkmale stellt das Unternehmen die im Vergleich zu anderen MIPS-Kernen um bis zu 30 Prozent geringere Größe, eine höhere Rechenleistung und einen geringen Energieverbrauch heraus.
Der neue 32-Bit-Chip MIPS P5600 unterstützt Geschwindigkeiten von 1 bis 2 GHz. Nach Herstellerangaben bietet er in wichtigen Benchmarks wie Linpack, JavaScript, SPECint2000 sowie Browser-Tests bei gleicher Taktgeschwindigkeit die doppelte Leistung aktueller MIPS-Prozessoren.
Die 128-Bit-SIMD-Architektur erlaubt es, mehr Befehle gleichzeitig auszuführen. Das soll die Leistung bei der Dekodierung von Audio und Video sowie der Bildverarbeitung verbessern. Der neue Chip unterstützt zudem Hardware-Virtualisierung, was auch die Sicherheit erhöhen soll.
Durch die neue Technik „Extended Physical Adress“ steht dem MIPS P5600 – obwohl er ein 32-Bit-Prozessor ist – ein größerer Adressraum von 40 Bit zur Verfügung. Imagination zufolge kann er so bis zu 1 TByte Speicher ansprechen. In den kommenden zwölf Monaten sollen aber auch die ersten 64-Bit-MIPS-CPUs zur Verfügung stehen.
Imagination ist bisher im Smartphone- und Tablet-Bereich vor allem als Anbieter von Grafikprozessoren bekannt, die unter anderem in iPhone und iPad Verwendung finden. MIPS-CPUs werden aber auch in Routern und Gateways verbaut. Ähnlich wie ARM fertigt Imagination selbst keine Prozessoren. Stattdessen entwickelt es Designs und lizenziert sie an andere Chiphersteller. Zu diesem Zweck übernahm Imagination Ende 2012 MIPS Technologies für 100 Millionen Dollar.
„Als erster MIPS-Kern seit der Übernahme von MIPS-Technologies zeigt der MIPS P5600, dass Imagination die MIPS-Architektur weiterentwickelt“, wird Tom R. Halfhill, Senior Analyst bei der Linley Group, in einer Pressemitteilung zitiert. „Es ist der erste MIPS-Kern, der das MIPS-Release 5 ISA implementiert, welches wichtige Features wie die MIPS-SIMD-Architektur und Virtualisierung enthält.“
[mit Material von Adrian Kingsley-Hughes, ZDNet.com]
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