Trotz steigender Nutzerzahlen hat Yahoo in seinem dritten Quartal einen erneuten Umsatzrückgang hinnehmen müssen. Der Gewinn ging im Jahresvergleich noch deutlicher zurück. Beim schrumpfenden Profit konnte der Internetkonzern jedoch darauf verweisen, dass der Verkauf von Alibaba-Anteilen im 3. Quartal 2012 zusätzlich 2,8 Milliarden Dollar in die Kassen gespült hatte.
Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sank der Umsatz um 5 Prozent auf 1,139 Milliarden Dollar. Ohne Traffic Acquisition Costs (TAC), die an Partner abzuführen sind, beliefen sich die Einnahmen auf 1,081 Milliarden Dollar, was einem Rückgang um 1 Prozent entspricht. Der Nettogewinn fiel um 39 Prozent auf 93 Millionen Dollar oder 0,28 Dollar je Aktie (Non-GAAP 0,34 Dollar je Aktie).
Damit übertrifft das Ergebnis immerhin noch die Erwartungen der Wall Street. Als Lichtblick konnte Yahoo eine geänderte Vereinbarung mit dem chinesischen E-Commerce-Giganten Alibaba anführen, an dem es noch immer eine Beteiligung von 24 Prozent hält. Dadurch wurde die maximale Zahl der Aktien, die Yahoo beim bevorstehenden Börsengang von Alibaba veräußern muss, von 261,5 Millionen auf 208 Millionen reduziert – somit könnten weitere Alibaba-Anteile bei einem später steigenden Kurs verkauft werden.
Das kam bei den Anlegern offenbar gut an und führte zunächst zu einem nachbörslichen Kursanstieg um 5 Prozent. Die Begeisterung ebbte jedoch schnell wieder ab, als Yahoos enttäuschender Ausblick für das vierte Quartal und das Gesamtjahr bekannt wurde.
In einer Telefonkonferenz verlangte CEO Marissa Mayer erneut mehr Zeit für den Turnaround von Yahoo. „Es wird einige Zeit brauchen, um unsere Produkte in Umsätze umzuwandeln, aber ich bin sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte sie. „Wir wollen gewinnen und richtig groß gewinnen.“
Sie verwies auf die „beispiellose“ Zahl erneuerter Produkte im dritten Quartal und den steigenden Traffic, insbesondere durch mobile Nutzer. Insgesamt kommt Yahoo jetzt auf 800 Millionen monatliche Nutzer – 20 Prozent mehr als vor 15 Monaten. Die Analysten stellten vor allem Fragen zu der verhaltenen Entwicklung der Werbeeinnahmen, und Finanzchef Ken Goldman stellte bessere Ergebnisse im nächsten Jahr in Aussicht. Marissa Mayer bat die Investoren um Vertrauen in ihre Mobilstrategie: „Yahoos Zukunft ist mobil, und wir engagieren uns für großartige mobile Werbung.“
[mit Material von Donna Tam, News.com]
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