Der Direktor des US-Auslandsgeheimdiensts National Security Agency (NSA) Keith Alexander tritt zurück. Auch sein Stellvertreter John Inglis verlasse die Behörde, heißt es in einem Bericht von Reuters, der sich auf anonyme Quellen beruft. Als Nachfolgekandidat für die NSA-Leitung wird darin Vizeadmiral Michael Rogers gehandelt.
Demnach wird Alexander die NSA ab März oder April 2014 nicht mehr leiten. Inglis soll bis Jahresende in Ruhestand gehen. Die NSA hat Reuters gegenüber nur den Abgang von Alexander bestätigt, der nichts mit den Medienberichten der letzten Monate zu tun haben soll – und auch nicht mit Vorwürfen, die NSA überwache widerrechtlich US-Bürger ebenso wie Angehörige anderer Nationen.
Alexander, der das Amt seit 2005 innehatte, wurde von Kritikern der Lüge bezichtigt: Auf einer Rede bei der Konferenz Black Hat USA hatte er gesagt, die Inhalte gesammelter Kommunikationsdaten seien für die NSA nicht einsehbar. Die Datenspeicherung konzentriere sich auf Terrorismusverdächtige.
Durchgesickerte Dokumente widersprechen dieser Darstellung: Die NSA speichert demnach Metadaten von Millionen Webnutzern, sammelt ihre Adressbucheinträge, durchsucht ihren Posteingang und archiviert Statusmeldungen in Sozialen Netzen.
Im August hatte die NSA schon angekündigt, 90 Prozent ihrer IT-Verantwortlichen zu entlassen. Diese Maßnahme stellte damals noch Alexander vor. Er sagte, sie sei schon länger geplant gewesen. Aufgrund des aufsehenerregenden Falls des Whistleblowers Edward Snowden habe man das Vorhaben beschleunigt. Die Mehrzahl der anfallenden Aufgaben erledigen Alexander zufolge „Maschinen wahrscheinlich besser“.
[mit Material von Michael Lee, ZDNet.com]
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