Ein Entwickler glaubt, den Grund für die von Käufern des Apple iPhone 5S gemeldeten Probleme mit dem Bewegungs- und Lagesensor gefunden zu haben. RealityCap, das 3D-APIs entwickelt, hat einen erstmals in Apples Smartphone eingesetzten Chip von Bosch Sensortech im Verdacht.
In einem Blogbeitrag verweist RealityCap-CEO Eagle Jones auf eine Analyse der Komponenten des iPhone 5S von Chipworks. Ihr zufolge kommt jetzt ein Bosch Sensortech BMA220 als Bewegungssensor zum Einsatz. Er ersetzt im 5S und wohl auch im 5C den STMicroelectronics LIS331DLH, den iFixit noch im iPhone 5 gefunden hatte.
Jones hat die Datenblätter der beiden Bauteile verglichen und ermittelt, dass für das Bosch-Modul eine fünfmal höhere systematische Messabweichung angegeben wird. Faktoren wie mechanische Belastung oder Temperaturschwankungen können hier das Ergebnis stärker beeinträchtigen als beim Bewegungssensor von STMicro. Dies passe genau zu den Beobachtungen von Testern.
So hatte der Blog Gizmodo beim Test mit EAs Real Racing 3 festgestellt, dass der Sensor des iPhone 5S direkt nach dem Start eines Rennens eine Bewegung nach links registriert und das Fahrzeug in diese Richtung steuert, obwohl das Telefon ohne äußere Einwirkung auf einer ebenen Fläche liegt. Am stärksten betroffen ist laut Gizmodo der native Kompass. Bei der Richtungsanzeige kommt es im Vergleich zum iPhone 5 zu durchschnittlichen Abweichungen von 8 bis 10 Grad, obwohl beide Geräte unter iOS 7 laufen.
Die Kompass-App von iPhone 5S (links) und iPhone 5 liefert unterschiedliche Werte (Bild: Josh Lowensohn/CNET).
RealityCap-CEO Jones führt weiter aus, dass das alte wie das neue Bauteil rund einen Dollar kostet. Apple habe also nicht zu Bosch gewechselt, um Geld zu sparen. Vielmehr brauche das jetzt verwendete Bauteil weniger Strom als der Vorgänger.
Falls die Annahme korrekt ist, könnte der Fehler wohl nicht durch ein Update von iOS korrigiert werden. Jones nimmt aber an, dass Entwickler einen Kalibrierungsprozess in ihre Apps integrieren könnten, wie ihn auch die Kompass-App beim Start durchführe. Dadurch lasse sich die aktuelle Messabweichung ermitteln, um spätere Resultate automatisch zu korrigieren.
[mit Material von Jason D. O’Grady, ZDNet.com]
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