Ebay gibt schwachen Ausblick nach guten Quartalszahlen

Ebay hat im dritten Quartal mit Umsatz und Gewinn die Erwartungen der Wall Street übertroffen. Für einen nachbörslichen Kursrückgang von rund 5 Prozent sorgte aber der Ausblick auf das Weihnachtsquartal, in dem Ebay mit abgeschwächten Ergebnissen rechnet.

Insgesamt erzielte das E-Commerce-Unternehmen im abgelaufenen Quartal einen Nettogewinn von 689 Millionen Dollar oder 0,53 Dollar je Aktie, was einem Zuwachs von 15 Prozent im Jahresvergleich entspricht. Der Non-GAAP-Gewinn betrug 0,64 Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 3,89 Milliarden Dollar. Die Wall Street hatte 0,63 Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 3,91 Milliarden Dollar erwartet.

Zu den soliden Ergebnissen trug das weiter wachsende Mobilgeschäft bei. Ebay konnte das Volumen mobiler Verkäufe im dritten Quartal um 75 Prozent steigern und 3,2 Millionen neue Kunden dafür gewinnen. Die Ebay-Apps verzeichneten bis heute über 200 Millionen Downloads.

Den Ausblick für das laufende Quartal aber senkte Ebay, da sich das Wachstum bei E-Commerce in den USA verlangsame. In der Analystenkonferenz führte CEO John Donahoe die Verunsicherung der Verbraucher an, zu der der anhaltende Haushaltsstreit in den USA und insbesondere der Shutdown beigetragen habe. Einen Grund für den abgesenkten Ausblick gibt aber auch das Pilotprogramm für kostenlose Zustellung, in das bekannte Einzelhändler wie Levi’s einbezogen sind. Das Unternehmen subventioniert die Lieferkosten an eine US-Adresse, wenn die Kunden mit der Ebay-Tochter PayPal bezahlen. „Die Ergebnisse sind sehr ermutigend“, sagte Donahoe.

Die Umsätze des Bezahldienstes lagen allerdings unter den Vorhersagen, da Ebay großen Kunden Rabatte gewährte, wenn sie Zahlungen über PayPal akzeptierten. Ebay sieht sich hier im Wettbewerb mit neuen Zahlungsdienstleistern und muss mit seinen Konditionen darauf reagieren.

In diesem Zusammenhang ist auch die im letzten Monat vereinbarte Übernahme des auf Bezahldienste spezialisierten Unternehmens Braintree zu sehen, für das Ebay 800 Millionen Dollar ausgeben will. Braintree wurde nicht zuletzt durch relativ niedrige Gebühren erfolgreich und konnte Start-ups wie Airbnb, OpenTable, HotelTonight und Uber als Kunden gewinnen.

CEO John Donahoe und Finanzchef Bob Swan verteidigten die Akquisition in der Analystenkonferenz und spielten mögliche Auswirkungen auf PayPal herab. Ebay wolle Braintree als eigenständiges Unternehmen weiterführen, aber „alles unternehmen, um es durch Ebays Stärken zu unterstützen“. Das Ziel besteht laut Donahoe letztlich darin, ein „digitales Bezahl-OS“ zu schaffen. Während PayPal und Braintree zunächst nebeneinander arbeiten sollen, deutete er eine mögliche spätere Verschmelzung an.

[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

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